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Nachdem was Du alles auf Staatenlos bisher gelesen hast, bist Du vielleicht enttäuscht von der Offshore-Welt. Wenn Du selbst schon das Vergnügen hattest, magst Du besonders enttäuscht von Offshore-Banken sein. Du bist enttäuscht vom mangelndem Bankgeheimnis, von fehlenden Karten-Produkten, von hohen Gebüren, keinem Eigenkapital und schwieriger Eröffnungs-Prozedur. Eine Enttäuschung, die man in vielen Fällen durchaus nachvollziehen kann. Zum Glück gibt es eine Lösung, falls Du denkst, Du kannst es besser machen. Du kannst nämlich ganz einfach Deine eigene Offshore-Bank gründen.

Dass dieses gar nicht so schwierig ist, werde ich Dir hier erklären. Viel mehr Geld als zum sehr guten Private Banking musst Du dafür nämlich nicht aufwenden. Ob Du dadurch jedoch einen besseren Vermögensschutz erlangst, ist eher fragwürdig.

 

Lizenz um Offshore-Bank gründen zu können

Eine Lizenz für eine Bank wird nicht an Jedermann vergeben. Diverse Anforderungen müssen meist erfüllt werden. Vor allem gehören dazu ein Mindestkapital, physische Präsenz im Land und eine gründliche Überprüfung der Identität der Direktoren.

Das Mindestkapital ist der Betrag an Geld, die die Bank mindestens als Kapitalreserven haben muss. Dies unterscheidet sich je nach Lizenz und kann von nur 30.000€ in manchen Staaten zu mehreren Millionen in anderen gehen. Sofern die Bank öffentlich Einlagen akzeptieren wird, hat sie die höchsten Anforderungen an das Mindestkapital. Allerdings könnte es sein, dass die entsprechende Bank unter einem International Banking Act lizenziert ist. In diesem Fall entfallen jegliche Mindestkapital-Anforderungen.

Die zweite Anforderung ist physische Präsenz in der Jurisdiktion. Selbst wenn die Lizenz die Akzeptanz von Einlagen von der örtlichen Bevölkerung ausschließt, musst Du immer noch mit einem Büro vor Ort vertreten sein. In seltenen Fällen reicht eine Anwaltskanzlei aus, fast immer braucht es aber eine eigene Adresse mit eigenen Mitarbeitern vor Ort.

Drittens spielt die Überprüfung der Identität der Direktoren eine entscheidende Rolle. Schließlich wollen Staaten nicht, dass Offshore-Banken von Betrügern oder Terroristen eröffnet werden. Direktoren müssen sich daher einer weitreichigen Überprüfung unterziehen, die auch ihr Einkommen, ihre Bank-Erfahrung und ihre Vergangenheit abfragt. Dies kostet zusätzlich je nach Land einige Tausend bis einige Zehntausend €.

 

Wo es Lizenzen für Offshore-Banken gibt

Statistiken sind schwer aufzufinden, aber es ist zu vermuten, dass die meisten Offshore-Banken durch erleichterte Lizenzvergabe in den folgenden Jurisdiktionen eröffnet werden.

  • Cayman
  • Bahamas
  • Schweiz
  • Malta
  • Samoa
  • Vanuatu
  • Antigua und Barbuda
  • Anguilla

 

Theoretisch gibt es auch noch leichtere Lizenzen in Jurisdiktionen wie Nauru oder den Komoren. Dort ist es aber nicht nur gefährlich sein Geld hinzubringen, sondern auch eine Bank zu gründen.

 

Falls der örtlichen Regierung ihre Reputation zu schlecht wird, schließt sie einfach ein paar Dutzend Banken, die dort bereits für 100.000€ Kapital gegründet werden können.

 

Eine Offshore-Bank betreiben

Falls Du eine Lizenz ergatterst, ein Büro gemietet, Mitarbeiter gefunden hast und je nach Lizenz selbst umgezogen bist, kannst Du Deine Bank in Betrieb nehmen. Bevor Du jedoch erste Kunden akzeptieren kannst, musst Du Dich noch um einiges kümmern.

Um tatsächlich als Bank funktionieren zu können brauchst Du einen Weg mit ihr Geld zu versenden und zu empfangen. Wahrscheinlich wirst Du Dich für das System SWIFT entscheiden, Dich für eine BIC (Bank Identitifier Code) bewerben und ein Korrespondenz-Konto bei einer anderen Bank eröffnen. Nicht jede Bank braucht natürlich Korrespondenz-Konten. Je größer die Bank, desto eher hat sie die Erlaubnis direkt in einer Währung zu handeln. Diese Erlaubnis gibt die Zentralbank oder andere Behörden, die Schritte sind jedoch sehr viel komplizierter.

 

Als frisch gegründete Offshore-Bank wirst Du auf Korrespondenz-Konten bei anderen Banken angewiesen sein. Die zusätzlichen Regulierungsvorschriften verursachen anfangs viel zu viele Probleme.

 

Deine Bank muss sich außerdem entsprechend den lokalen Gesetzen Allgemeine Vertragsbedingungen geben. Diese sind nötig um Vorgaben für Anti-Geldwäsche (AML), Anti-Terrorismus-Finanzierung (CFT) und Anti-Korruption (ABC) umzusetzen. Enthalten müssen sie Know-Your-Customer-Regeln zur Überprüfung des Kunden (KYC) sowie Klauseln zu Due Dilligence (DD) und Enhanced Due Dilligence (EDD). Dort wird festgelegt, welche Dokumente die Bank von ihren Kunden zur Konto-Eröffnung verlangt. Es wird geklärt, ob diese beglaubigt, notarisiert oder gar apostilliert werden müssen. Oder die Bank schreibt sich direkt selbst vor, dass nur Konten mit persönlicher Anwesenheit eröffnet werden.

 

Know-your-Customer-Policy

Wesentlicher Bestandteil einer KYC-Prozedur ist abzuklären, ob es sich bei Kunden um Personen handelt, die in der politischen Öffentlichkeit stehen (PEP). Dazu zählen alle Führungskräfte von ausländischen oder lokalen Regierungen, prominente Funktionen in Internationalen Organisationen, Vorsitzende von Staatskonzernen, hohe Militärs, Richter und Partei-Kräfte. Auch ihre Familienmitglieder und engen Berufskontakte können darunter fallen. Diese müssen nämlich näher überwacht werden, weil besonders hohes Korruptionspotential besteht.

Ob DD oder EDD bei der Überprüfung von Kunden angewandt wird ist von RBA abhängig, was Risiko-basierter Ansatz bedeutet. Je nach Profil des Kunden fallen entweder normale Due Dilligence Anforderungen oder striktere an. Bei normaler Due Dilligence reicht eine beglaubigte Kopie von Pass, Adress-Nachweis und eine Bank-Referenz in der Regel aus. Bei erweiterter Due Dilligence müssen diese zusätzlich apostilliert sein und die Bank kann alles mögliche Weitere verlangen. Dies kann Polizeiliche Führungszeugnisse, Aufenthaltsgenehmigungen, Referenzschreiben, Zeugnisse und vieles mehr beinhalten. Theoretisch kann eine Bank dabei unbegrenzt nachfragen, bis der Kunde irgendwann aufgibt. Praktisch schreibt eine Offshore-Bank sich ihre Regeln klar vor, um solch eine Situation zu vermeiden.

 

Um überhaupt zu wissen, wann ein Kunde ein Risiko darstellen kann, musst Du aber wohl ohnehin erfahrene Mitarbeiter für das Risiko-Management einstellen. Sonst läufst Du Gefahr Deine frisch erworbene Lizenz wieder zu verlieren.

 

Korrespondenz-Konten und Online-Banking

Während Du alle Regularien abdeckst und Deine Mitarbeiter trainierst, eröffnest Du Korrespondenz-Konten mit anderen Banken in jeder Währung, die Du abdecken willst. Als vernünftige Offshore-Bank mit einem zumindest akzeptablen Angebot an Währungen, sollte dies mindestens US-Dollar, Euro, Britischer Pfund, Kanadische Dollar, Australische Dollar, Schweizer Franken und Hong-Kong-Dollar umfassen. Möglichkeiten wie Singapur-Dollar, Neuseeland-Dollar, Russische Rubel, Japanischer Yen oder Chinesische Renmimbi solltest Du ebenfalls einplanen.

Während Deine Bank sich Korrespondenz-Konten sichert, wird es Zeit eine Online-Banking-Plattform zu kaufen oder selbst zu programmieren. Achten solltest Du dabei vor allem auf eine sichere Zwei-Faktoren-Authentifikation, damit Du Deine Kunden nicht unnötig in Risiko lässt, weil sie nur Benutzername und Passwort zur Anmeldung benötigen.Ob die Lösung dafür Digipass-Geräte, SMS, TAN-Listen oder Code-Generatoren auf dem Smartphone sind bleibt Dir überlassen.

Bevor es Zeit wird nach all dem ausgegebenen Geld Kunden akzeptieren zu können, solltest Du noch zwei weitere wichtige Fragen klären.

 

Welche Nische?

Einerseits muss Deiner Bank klar sein, welche Konten und Dienstleistungen sie anbieten wird. Fängst Du klein an, so werden dies vermutlich nur einfache Giro- und Sparkonten sein, auf Die Du einen Bruchteil der Zinsen auszahlst, die Du von den Korrespondenz-Konten bekommst. Nach einer Zeit kannst Du auf Festgeld umsteigen, bei dem Deine Bank weiter nur einen Bruchteil der eigentlichen Zinsen weitergibt. So macht ein Großteil kleinerer Offshore-Banken sein Geld, was aber nicht sonderlich originell ist. Um Dich abzugrenzen solltest Du zusätzliche Dienstleistungen oder Investments anbieten, sofern Du wieder lizensiert bist.

Andererseits solltest Du Dir auch um Geldkarten Gedanken machen, die für viele Kunden essentiell sind. Auch hier brauchst Du Lizenzen für Visa- und MasterCard-Karten, die Du durch zusätzliche Kapitaldeckung erlangen kannst. Zuerst wird die Bank dabei nur Debit-Karten anbieten können, die sowohl in persönlicher als auch geschäftlicher Ausführung zu erwerben sein sollten. Für die Veräußerung von Kreditkarten ist nämlich meist eine zusätzliche Lizenz nötig, die die Vergabe von Darlehen mit einschließt.

Sobald Du eigene Karten herausgeben kannst, musst Du einige Mitarbeiter einstellen, die sich um die Verwaltung dieser Karten kümmern. Dies bedeutet Konflikte zu klären, PINs zu ändern, verlorene Karten zu ersetzen und viel mehr. Partnerschaften mit Fluggesellschaften und ähnliches können ein zusätzliches Verkaufsargument sein, gehen aber mit zusätzlichen Regularien einher.

Alternativ kann Deine Bank sich natürlich auch den Karten-Produkten von Drittparteien bedienen. Das sieht in der Regel aber nicht sonderlich professionell aus. Auch alternative Karten wie American Express oder das chinesische Union Pay sind wenig interessant, es sei denn die Bank sitzt ausgerechnet in einem Staat, wo diese Anbieter eine große Sache sind.

Hast Du auch Karten-Produkte und Konten-Arten für Deine Kunden geklärt, so kannst Du die ersten Einlagen akzeptieren. Viel Erfolg damit Deine eigene Offshore-Bank gründen zu lassen!

 

Selbstverständlich ist dieser gesamte Prozess der Eröffnung einer eigenen Offshore-Bank stark vereinfacht. Aber es ist möglich seine eigene Bank zu eröffnen. Du wirst nur einige Millionen € brauchen um es vernünftig zu tun.

 

Mehr Informationen zur Welt des Offshore-Banking findest Du in meinem neuen Ebook:Weil Dein Geld Dir gehört: mit Offshore-Banking sicher durch die Krise”. Dort findest Du alles, was du bei eigenen erfolgreichen Offshore-Bank gründen brauchst – und kannst Deinen Traum mit 67 Banken aus über 50 Ländern vergleichen. Und es hoffentlich bald selbst besser machen!

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