Leser wollen verstanden werden. Das verstehen viele Blogger nicht.
Sie wissen nicht, wie sie ihre Leser verstehen können. Wenn sie es wüssten, würden sie es tun.
Du weißt vielleicht bereits wie Du durch Blog-Design bestimmte Emotionen in Deinen Lesern weckst, aber nicht wie Du sie im Text an Deinen Blog fesselst?
Und hast Du Dich vielleicht schon immer gefragt, warum manche Überschrifts-Formeln so gut funktionieren?
Die Antworten auf beide Fragen liegen auf einer unterbewussten Ebene verborgen. Es geht um die Sinne Deiner Leser. Sieht das so aus, als ob das für Dich Sinn macht? Sinne machen Sinn – du wirst sehen wie und warum!
Du bist kein Psychologe? Macht nichts! Du kannst ein einfaches Werkzeug des Neurolinguistischen Programmierens benutzen um die Sinne Deiner Leser zu deuten.
NLP, einst von den Psychologen Richard Bandler und John Grinder entworfen, ist eine weit verbreitete Methode für Verkäufer. Denn als Blogger bist Du Inhalte-Verkäufer!
Emotionen verstehen mit NLP
Vieles in NLP dreht sich um Gedanken. Diesen kannst Du Dir bewusster werden und sie steuern. Erst wirst Du Deine eigenen Gedanken lesen, dann die anderer. Eine der vielen Methoden von NLP kannst Du dabei auch effektiv als Blogger wahrnehmen.
Die Welt, die wir wahrnehmen, ist durch unsere Sinne gesteuert. Wir alle interpretieren unsere Sinne für unsere eigene Wahrnehmung der Realität. Wir alle gewinnen unsere eigenen Eindrücke aus unseren 5 klassischen Sinnen: wir sehen, wir hören, wir fühlen, wir riechen und wir schmecken!
Jeder Einzelne hat einen dominanten Sinn, den er anderen vorzieht. Meist kann er sich an jene Dinge viel besser erinnern, die seinen dominanten Sinn bedient haben.
Wie Du Deinen dominanten Sinn herausfindest
Was ist Dein dominanter Sinn? Mache folgende kleine Übung, um Deinen dominanten Sinn herauszufinden: Schließe Deine Augen und stell Dir vor, wie Du diesen Morgen aufgewacht bist. Was ist das Erste, an das Du Dich erinnerst?
War es er Geruch frisch gemahlenen Kaffees aus dem Nebenzimmer?
War es der allmorgendliche schlechte Geschmack in Deinem Mund, den Du durch Zähne Putzen zu entkommen gedenkst?
War es vielleicht das Gefühl der warmen Sonne auf Deiner Haut?
Oder war es der Klang der Stimme Deines Partner oder der Kinder?
Vielleicht war es auch einfach der ungewollte Anblick eines viel zu früh klingelnden Weckers?
Woran auch immer Du Dich zuerst erinnerst, gute Chancen bestehen, dass Du Deinen dominanten Sinn entdeckt hast. Mit einer Übung lässt sich dies natürlich nicht wissenschaftlich exakt herausfinden. Führe sie einfach mehrmals durch und Du wirst erkennen welcher Sinn am meisten Sinn für Dich macht.
Die 3 Gedanken-Modi, durch die Du Gedanken lesen kannst
Natürlich kannst Du Deinen Leser nicht morgens in ihrem Schlafzimmer auflauern und diese Fragen stellen. Das musst Du auch gar nicht. Du hast andere Möglichkeiten ihren dominanten Sinn zu nutzen um schneller Rapport mit Ihnen aufzubauen.
Obwohl es 5 Sinne gibt, gibt es nur 3 Gedanken-Modi, mit denen Du Dich näher beschäftigen solltest:
1. Sehen: visueller Denker
2. Hören: auditorischer Denker
3. Fühlen: kinästhetischer Denker
Jeder dieser 3 Gedanken-Modi hat gewisse Submodalitäten. Das heißt, es gibt eine bestimmte Reichweite, in dem der Sinn sich bewegt. Beim Sehen kann etwas zu hell oder zu dunkel sein. Beim Hören kann etwas zu laut oder zu leise sein. Beim Fühlen kann etwas zu heiß oder zu kalt sein.
Du starrst schließlich nicht die Sonne an, weil sie zu hell ist. Du erschrickst vor niedrig fliegenden Jets, weil sie so laut sind. Und Du erträgst nicht lange Minus-Temperaturen in Badezeug, weil es einfach zu kalt ist.
Visuelle Denker
Der größte Teil einer Bevölkerung besteht in der Regel aus visuellen Denkern. Insbesondere Männer sind visuell – eines der Hauptgründe für visuelles Marketing in der Werbung. Visuelle Denker erinnern sich gewöhnlich daran, wie etwas ausgesehen hat. Sie können sich die Szene bis ins kleinste Detail vorstellen: sie sehen die Helligkeit, die Textur und die Farben. Sie sehen die Größe, die Art und Geschwindigkeit der Bewegung und den Fokus.
Falls es leicht für Dich ist, Dich genau an vergangene Ereignisse zu erinnern und zukünftige Ereignisse zu visualisieren, denkst Du visuell. Deine Entscheidungsfindung ist durch „Visuelles“ verzerrt, das heißt Du triffst Entscheidungen oft auf Basis dessen, was gut „aussieht“, nicht was wirklich besser ist. Dich ohne visuelle Reize zu überzeugen oder Dir etwas zu verkaufen ist oft schwer bis unmöglich. Sinn macht für Dich nur, was Du sinnlich mit Deinen Augen wahrnimmst.
Visuelle Denker kann man daran erkennen, dass sie Blickkontakt in Gesprächen suchen und brauchen. Auch gewisse Schlüsselsätze wie folgende Beispiele machen eine Identifizierung möglich.
- „Ich sehe, was Du meinst.“
- „Ich kann es mir bildhaft vorstellen.“
- „Ich ziehe es in Betracht.“
- „Das sieht gut für mich aus.“
Auditorische Denker
Auditorische Denker erinnern sich an den Klang eines Ereignisses. Sie erinnern sich, dass der Wecker zu laut war oder das letzte Date zu leise geflüstert hat. Sie können genau die süße Stimme eines Kindes oder das furchterregende Bellen eines Hundes beschreiben. Sub-Modalitäten wie der Ton, Lautstärke, Tonhöhe, Geschwindigkeit und Distanz helfen ihnen dabei.
Falls Du Dir besser merken kannst, was Du hörst statt siehst, bist Du ein auditorischer Denker. Du wirst empfindlicher sein über das, was Du hörst. Wer nur ein falsches Wort an einen auditorischen Denker verliert, kann noch nach Stunden beidseitigen Kontakts eine Beziehung zerstören. In Gesprächen mit auditorischen Denkern sollte dies also genau bedacht werden. Sinn macht für sie vor allem das, was sie sinnlich mit ihren Ohren wahrnehmen.
Auditorische Denker sind Künstler wie Musiker und bevorzugen Umgebungen für Gespräche, die von wenig ablenkendem Lärm umgeben sind. Identifizieren kann man sie an Sätzen wie:
- „Etwas sagt mir…“
- „Das hört sich gut für mich an.“
- „Das klingt wie Musik in meinen Ohren.“
Kinästhetische Denker
Für kinästhetische Denker sind Gefühle wichtig. Sie erinnern sich genau, welche Emotionen mit einem bestimmten Ereignis verbunden waren. Sie erinnern sich etwa an die Wärme eines Raumes oder den frischen Wind auf ihrer Haut. Sub-Modalitäten des Fühlens beinhalten etwa die Temperatur, das Gewicht, die Größe, die Textur oder die Intensität eines Objekts.
Falls Du Objekte (etwa im Supermarkt )oder Menschen oft anfasst, könntest Du ein Kinästhet sein. Fühlst Du Dich oft mißverstanden bzw. hast Probleme Dich mit vielen Menschen wirklich zu verbinden? Da Du wie die große Mehrheit weder auf Sichtbares noch auf Klang reagierst, ist es für andere Menschen schwer zu verstehen wie Du tickst. Du ergibst einfach keinen Sinn für sie, bleibst ihnen ein Rätsel. Du nimmst Deine Umgebung eben nicht mit Auge und Ohr wahr, sondern mit Hand und Herz. Sinn macht für Dich nur, was Du fühlst.
Kinästhetische Denker sind relativ selten, lassen sich durch ihr emotionales Wesen und dem Suchen körperlicher Nähe aber einfach identifizieren. Sätze, die sie benutzen, sind etwa:
- „Wie fühlt sich das für Dich an?“
- „Ich setze mich mit Dir in Verbindung.“
- „Welchen Einschlag hatte das auf Dich?“
Wie Du Deine Blog-Leser verstehen kannst
Wie kann Dir all das nun helfen, besseren Rapport zu Deinen Lesern aufbauen?
Wie Du bereits erfahren hast, sind die 3 Gedanken-Modi sehr ungleich verteilt. Etwa 70% der Bevölkerung denken visuell, etwa 25% auditorisch und nur knapp 5% kinästhetisch. Männer denken dabei in der Regel noch visueller, während der Anteil der auditorischen und kinästhetischen Frauen etwas höher ist als der der Männer. Macht es jetzt Sinn für Dich, warum Dich ständig leicht bekleidete Frauen anlächeln und Du in Deiner Firma die nächste Powerpoint-Präsentation vorbereiten musst?
Statistisch gesehen ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Großteil Deiner Leser visuell sind. Dieser Fakt wird noch durch die Tatsache verstärkt, dass Deine Leser lesen. Sie hören oder fühlen Deinen Blog nicht – sie nehmen ihn mit ihren Augen wahr. Ob etwas für sie Sinn macht, erkennen sie auf den ersten Blick. Das solltest Du nicht ausblenden.
So sagt etwa der Vater der modernen Werbung, David Ogilvy:
Die Überschriften, die am besten funktionieren, sind diese, die dem Leser einen Nutzen versprechen – wie eine weißere Wäsche, mehr Meilen pro Gallone, Freiheit von Pickeln, weniger Karies.
Natürlich steht der Nutzen im Vordergrund. Doch wie kommuniziert Ogilvy den Nutzen? In seinem Zitat finden sich Begriffe, die Dir den Nutzen bildhaft vor Augen rufen! Weiß als Farbe oder Pickel und Karies als „unschönes“ visuelles Merkmal kommunizieren den Nutzen in solch einer Art und Weise, dass sie für die weite Mehrheit der Leser besonderen Sinn ergeben.
Freilich möchtest Du die etwa 25% auditorischer Menschen nicht als Leser verlieren. Hier solltest Du nachdenken mit einem regelmäßigen Podcast oder Hörbuch diese Leser weiter an Deinem Blog zu fesseln. Denn sie lesen natürlich auch – hören aber viel lieber von Dir!
Kinästheten sind zwar eine Minderheit, lohnen sich aber die Mühe besonders. Eine emotionale Ansprache kann bei ihnen Wunder wirken. Dieser Typus Leser mag zwar selten sein, wird bei richtiger Ansprache aber einer Deiner engsten Leser, fleißiger Kommentator und eifriger Kunde Deiner Produkte.
Nicht verwunderlich ist es übrigens, dass gerade persönliche Videos auf Blogs sehr gut ankommen. Diese bedienen schließlich sowohl visuelle als auch auditorische Reize. Und selbst Kinästhethen, obwohl sie die Person im Video nicht anfassen können, sind durch gut erstellte Videos leichter in ihren Emotionen erreichbar als wie nur Text oder nur Klang jemals erreichen könnte. Macht Sinn, oder?
Methoden zum schnellen Rapport mit Deinen Lesern
Wie kannst Du nun zu all diesen unterschiedlich Informationen verarbeitenden Menschen schnellen Rapport aufbauen?
Probiere ihre dominanten Sinne in Deinen Artikeln zu spiegeln. Da die Mehrheit Deiner Leser vermutlich virtuell sind, verwende viele Wörter, die die Submodalitäten des „Sehens“ wiederspiegeln. Mit einem Artikel, den sich Dein visueller Leser bildhaft vor Augen vorstellen kann, fesselst Du ihn bis aufs letzte Wort.
Baue die für jeden Gedankenmodi angeführten Beispielsätze in Deine Texte ein. Während Übereinstimmungen mit Deinen Lesern den Rapport steigern, werden Unterschiede schlicht überlesen und haben keinen bleibenden negativen Einfluss. Falls Du also ohnehin auf direkte Ansprache Deiner Leser stehst, probiere einmal alle 3 Fragen in Variationen in längeren Texten aus:
1. Wie sieht das für Dich aus?
2. Hört sich das gut für Dich an?
3. Fühlst Du Dich gut wenn Du das hörst?
Versuche immer Emotionen anzusprechen, wenn Du schreibst. Damit gewinnst Du nicht nur Kinästheten als treue Leser, sondern machst es auch visuellen und auditorischen Denkern einfacher sich für Deine Inhalte zu begeistern.
Verwende ein leicht lesbares, ansprechendes Design. Verwende Bilder. Strukturiere Deinen Text und sorge für den ein oder anderen visuellen Überraschungsfaktor. Grundlagen für jeden Blog – doch oft nur unzureichend umgesetzt.
Und abschließend: denke nach, was Du veröffentlichst und provoziere nicht unnötig. Auditorische Denker werden sich lange daran erinnern, wenn Du sie in irgendeiner Weise verletzt hast und so schnell nicht wieder zurückkommen.
Warum Sinne Sinn machen
Sinne machen Sinn. Wichtig dabei ist, dass Du mit den hier vorgestellten Methoden experimentierst. Nicht nur auf Deinem Blog, sondern auch in Deiner privaten Umgebung. Fühle erst in Deinem Inneren, welche Art von Denker Du bist und taste dann Deine Freunde, neue Bekannte und weitere Personen ab. Du wirst fühlen, dass Deine Beziehungen viel reichhaltiger werden, wenn Du einige der hier vorgestellten Methoden anwendest.
Sehen, Hören und Fühlen macht für jeden von uns auf eigene Weise Sinn. Ich hoffe, Du kannst nun mit Deinen Sinnen die Sinne deiner Leser identifizieren und noch mehr Tolles & Sinnvolles schreiben, was für jeden von ihnen Sinn ergibt.
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