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Bevor ich (Juliana, Editorin bei Staatenlos) mich mit dem Thema „Auswandern“ beschäftigt habe, waren mir exotische Auswanderungsziele nicht so bekannt. Für mich waren die typischen Länder, nach denen die Deutschen auswandern, die USA, Kanada, oder Australien. Hin und wieder hörte ich, dass jemand nach Schweden oder Spanien ausgewandert ist.

Wer richtig krass drauf war, hat von der Karibik gesprochen – was nicht viel aussagt, da die Karibik groß ist und aus zig Inseln besteht. „Hach, ich würde so gerne in die Karibik auswandern, meine eigene Strandbar aufmachen und die Sonne und die Wellen genießen.“ – waren die Aussagen. Für viele klingt dieses Vorhaben wie ein Traum oder die Antwort auf die Frage „Was würdest Du machen, wenn…“ bei einem Abend mit Freunden, wo zusammen geträumt wird.

Aber: Auch wenn viele nur von der Karibik träumen, bieten die einzelnen Inseln einige Vorteile für Perpetual Traveler oder Auswanderer, die etwas Exotisches suchen. Viele Länder besitzen eine eigene Steueroase in Form einer Karibikinsel oder einem Überseegebiet. Wie der Name bereits sagt, ist eine Karibikinsel ein Teil des geographischen Gebiets der „Karibik“, wobei ein Überseegebiet eine einzelne Insel verstreut auf dem Globus oder Teil einer anderen Inselgruppe sein kann. Für Deutsche als EU-Staatsbürger kann dies sehr interessant sein, da in vielen dieser Überseegebieten eine unkomplizierte Einwanderung möglich ist und schwierig erreichbare Inseln mit geringer Infrastruktur oft große Steuervorteile aufweisen.

Von den in diesem Artikel vorgestellten Inseln hast Du vermutlich noch nicht einmal gehört – und wenn doch, wusstest Du vermutlich nicht, zu welchen Land die Insel gehört. Christoph war zwar in allen anerkannten UN-Staaten der Welt (193), hat aber noch einige der hier vorgestellten Territorien auf der Liste. In seiner Zählweise gibt es 266 (steuer)- autonome Territorien, von denen er bisher 234 besucht hat. Christoph Reise-Statistiken mit einer Auflistung dieser Länder finden sich auf der Most Traveled People Website.  Verschiedene Vielreisenden-Rankings sind in diesem Artikel erklärt. An dieser Stelle wollen wir uns aber mit den interessantesten Steuer- und Einwanderungsoptionen beschäftigen

Svalbard (Norwegen)

Spitzbergen – der gebräuchliche deutsche Name dieser Inselgruppe mit über 400 Inseln liegt im Arktischen Ozean, direkt über Norwegen selbst. Auf den 400 Inseln und Schären verteilt leben nur ca. 2500 Menschen (0,04 Personen pro m²). Wer also keine Lust auf nervige Nachbarn hat, ist hier definitiv richtig :-). Wer den Winter und die Kälte liebt, ist auf Spitzbergen zudem prima aufgehoben. Höchstwerte von 5° im Sommer und bis zu -30° im Winter lassen das Herz von Winterliebhabern höher schlagen.

Christoph Heuermann war bereits im Juli 2018 auf Spitzbergen unterwegs. Schau Dir sein Abenteuer auf seinem persönlichen Reiseblog an.

Einwanderung

Das Gute an Svalbard ist, dass man keine permanente Aufenthaltsgenehmigung beantragen bzw. besitzen muss, um dauerhaft dort leben zu können. Zur Einreise benötigt man lediglich einen gültigen Reisepass. Einziges Problem ist, dass man bei der Einreise – mit dem Ziel dort dauerhaft wohnen zu wollen – einen Job und eine Unterkunft vorweisen muss. Das Problem an der Unterkunft ist, dass fast jede Art von Unterkunft vom Arbeitgeber gestellt wird und man nur sehr schwer eine Wohnung außerhalb eines Jobs mieten kann. Hotels bzw. Ferienwohnungen gibt es zwar, sind aber natürlich unpraktisch für einen dauerhaften Aufenthalt.

Wer einen schlechten Reisepass hat kommt dennoch nicht so einfach nach Svalbard. Die einzigen Flüge gehen über das norwegische Festland, wozu ein erstes Visum nötig ist. Bekommt man dieses jedoch oder nimmt den harten Weg per Schiff auf sich, kann man unbeschränkt auf Svalbard leben – solange man niemanden zur Last fällt. Vor allem Thailänder haben es sich in der Hauptstadt Longyearbyen gemuetlich gemacht.

Bevor man nach Spitzbergen auswandert, muss man sich schon vorab im Population Register anmelden. Das ist auch der erste Schritt um eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten. Nach zwölf Monaten Aufenthalt kann man sich stolz „Einwohner Svalbads“ nennen. Zu beachten ist hier jedoch, dass, auch wenn Svalbad zu Norwegen gehört, die Aufenthaltsgenehmigung nicht für das Norwegische Festland gilt. Auch die norwegische Staatsbürgerschaft kann durch einen längeren Aufenthalt NICHT erreicht werden. Dies hat die norwegische Regierung vor kurzem ausdrücklich ausgeschlossen. Man muss also gar nicht anpeilen 5 Jahre am kältesten Ort der Welt zu leben – belohnt wird man ohnehin nicht.

Wer seine Kinder lieber nicht in eine staatliche Schule schicken möchte, kann sie auch gerne zuhause homeschoolen. Da Spitzbergen unter der Legislatur von Norwegen steht, ist auch auch hier das oberste Ziel „Bildung“ für Kinder zu garantieren – das bedeutet aber nicht per se, seine Kinder in eine Schule zu schicken. Bildung kann durch die örtlichen Schulen, private Schulen oder Homeschooling erzielt werden. Es steht den Eltern also frei, wie sie für die Bildung sorgen.

Steuern

Solange man nicht als „Einwohner Svalbards“ gilt (also mindestens zwölf Monate dort gelebt hat), lebt man hier steuerfrei. Doch selbst wenn man als Einwohner zählt, sind alle Einkünfte, die außerhalb Svalbards erzielt werden, steuerfrei. Lediglich im Inland erzielte Einkünfte durch Gehalt, Vermietung oder Kapitalerträge sind zu versteuern. Der Mindeststeuersatz auf Einkünfte beträgt 8%, der Maximalsteuersatz liegt bei 22%. Immer noch besser als Deutschland und ganz Rest-Skandinavien.

Norfolk Island (Australien)

Wer richtig, richtig weit von Deutschland weg möchte, sollte sich für die Norfolkinsel interessieren. Gelegen zwischen Australien und Neuseeland kann man hier durchaus von einem echten Überseegebiet sprechen: Eine einzelne, winzige Insel inmitten des Pazifischen Ozeans – einfach atemberaubend!

Von der Lage profitierend findet man hier sehr angenehmes Klima zwischen 18° und 25° – kalt wird einem hier normalerweise nicht!

Einwanderung

Wer sich den ca. 1800 lebenden Personen auf der Insel anschließen und auf die Norfolkinsel auswandern möchte, muss den Einwanderungsprozess von Australien durchlaufen. Dazu zählt in erster Linie die Beantragung eines Permanent Residence Visums. Sobald man dieses Visum in der Hand hält, steht nichts mehr im Wege, das Leben auf der schönen, kleinen Insel zu genießen.

Steuern

Obwohl zu Australien gehörend, besitzt die Norfolkinsel sein eigenes Steuersystem. So wird hier z.B. keine GST (Goods and Service Tax – 10% auf fast alle Güter und Dienstleistungen) erhoben. Auch fallen keine Steuern auf Luxusautos, Wein und Treibstoff an. Klingt schon einmal sehr interessant – bedenkt man, dass man hier steuerfrei fahren und trinken kann (aber bitte nicht andersrum ;-))

Doch seit der Steuerreform vom 01.07.2016 ist die Insel nicht mehr so attraktiv und als reine Steueroase anzusehen. Bis Ende Juni 2016 waren für Einwohner der Norfolkinseln alle Einkünfte auf der Insel und außerhalb des territorialen Gebiets von Australien steuerfrei. Das hat sich geändert und lediglich ein Einkommen bis $18.200,00 ist nun steuerfrei. Ab einem Verdienst von $18.200,00 werden Pauschalsteuerbeträge je Einkommen erhoben. Verdient man beispielsweise $100.000,00 zahlt man Pauschal $25.000,00 an Steuern – also 25%.

Tokelau (Neuseeland)

Tokelau ist bestimmt eines der Gebiete, die Du bis jetzt noch nicht kanntest – glaub mir, als ich das erste von Tokelau gehört und ich es mir auf Google Maps angesehen habe, wurde mir fast schwindelig. Die Inselgruppe besteht aus drei Inseln bzw. Atollen (Atafu, Nukunonu und Fakaofo). Ein Atoll ist ein ringförmiges Riff, das eine Lagune umschließt. Von oben betrachtet sieht es aus wie ein schwimmender Ring, mitten auf dem Meer. Absolut erstaunlich! Es leben hier zwar nur ca. 1.500 Menschen – jedoch durch die kleine Fläche und den wenigen Möglichkeiten eine Stadt bzw. ein Dorf aufzubauen, kann man die Insel sehr gut zum Netzwerken und Plaudern nutzen.

Tokelau gilt unter Extremreisenden als eines der schwierigsten zu besuchenden autonomen Territorien. Aktuell kann man die Insel nur per privaten Boot erreichen und muss sich aufwändig für ein Visum im Pazifikstaat Samoa bewerben. Christoph hat diese Reise noch vor sich. Aktuell ist allerdings geplant mit einem Flughafen den Inselstaat final an die Außenwelt anzubinden.

 

Einwanderung

Um dauerhaft auf Tokelau leben zu können, muss man leider Neuseeländischer Staatsbürger sein. Die maximale Aufenthaltsdauer durch ein Visum sind drei Monate – entweder als Arbeits- oder Residenzvisum.

Steuern

Auf Güter wird eine generelle Mehrwertsteuer von 8% erhoben. Tokelau hat eine sogenannte „Sündensteuer“ eingeführt. Bier wird mit 172% besteuert, Schnaps mit 146% und Tabak mit 195%. Die Sündensteuer auf Tabak wird aufgrund der „rauchfrei Initiative im Pazifik“ in nächster Zeit auf 300% erhöht. Die Alkoholsteuer wird mit der Zeit auf 250% erhöht. Wer also Alkohol und Tabak genießen möchte, wird hier mit erheblichen Kosten zu rechnen haben.

Die Einkommensteuer beträgt 5% für Einkommen bis zu NZ$3.000,00. Zwischen NZ$3.000,00 und NZ$25.000,00 wird ein progressiver Steuersatz angewandt. Ab einem Einkommen von über NZ$25.000,00 wird dieses mit dem Maximalsteuersatz von 25% besteuert.

Pitcairn (UK)

Die am weitest abgelegene, bewohnte Inselgruppe ist Pitcairn. Die Inselgruppe – bestehend aus vier Inseln (davon drei unbewohnt) – liegt ziemlich einsam und verlassen zwischen Neuseeland und Südamerika im Südpazifik. Mit ca. 50 Einwohnern kann man wirklich von einem „kleinen Überseegebiet“ sprechen. Die Anbindung ist natürlich auch recht abenteuerlustig. Flughafen? Fehlanzeige. Stattdessen verkehrt ein Versorgungsschiff alle drei Monate zwischen Mangareva und Pitcairn. Wer also die Insel mit einer 2-Tages-Schifffahrt verlassen möchte, sollte das sehr gut planen – Zeit dazu hat man ja genug!

Wettertechnisch kann man sich nicht beklagen, bedenkt man jährliche Durchschnittstemperaturen von ca. 23°.

Auch auf dieser beeindruckenden Insel war Christoph bereits unterwegs. Alle Informationen zu seiner Reise findest Du hier.

Einwanderung

Entscheidet man sich, sein Leben auf der kleinen Insel zu leben, muss eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung gegen eine Gebühr von NZ$500,00 beantragt werden. Ob diese genehmigt wird, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Größtes Ziel des lokalen Governors ist, dass zum „Wohle der Gemeinschaft“ beigetragen wird. D.h. dass man Fähigkeiten besitzen muss, die der Community auf Pitcairn dienen. Zudem muss man NZ$30.000,00 durch Kontoauszüge o.Ä. vorweisen können, damit man sein Leben für die erste Zeit finanzieren kann. Jobs auf Pitcairn sind sehr rar und einige Menschen sind arbeitslos. Als weiterer Faktor, ob der Aufenthalt genehmigt wird, gilt das Alter des Antragstellers. Bevorzugt werden natürlich junge Menschen bzw. Paare, die den Governor davon überzeugen können, dass sie für unbestimmte Zeit und ohne Vorhaben in ein anderes Land auszuwandern, auf Pitcairn leben möchten.

Wer vorher touristisch auf der Insel war, hat zudem höhere Chancen auf eine „Permanent Residency“. All diese Informationen werden zwar im Antrag bereits preisgegeben, es gibt jedoch ein persönliches Interview mit dem Governor, der letztendlich auf Basis dieses Interviews entscheidet. Eine echte, kleine Community – nur die Besten kommen hier rein 🙂

Für Personen, die ein Online Business besitzen oder auf Internet angewiesen sind, sei angemerkt, dass es zwar Internet über Satellit und LTE gibt, dieses aber extrem teuer ist und natürlich nicht die Geschwindigkeiten eines Festlandanschlusses bietet. Seit November 2022 ist allerdings Teslas Starlink auf der Insel installiert. Fraglich bleibt dennoch, ob digitale Arbeit auf Pitcairn als „wertvolles Gut für die Community“ zählt – vermutlich nicht 🙂

Alle Informationen zum Einwanderungsprozess und FAQ findest Du hier.

Steuern

Wer echtes Inselleben genießen, sich auf Pitcairn ein eigenes Business aufbauen und steuerfrei leben möchte, ist hier genau richtig! Alle Einkünfte – egal welcher Art – sind steuerfrei. Dazu sollte man aber eben auch ein halbes Jahr oder länger vor Ort verbringen.

Neukaledonien (Frankreich)

Neukaledonien ist mehr als nur ein idyllisches Inselparadies im Pazifik. Das zu Frankreich zählende Neukaledonien ist eine Inselgruppe zwischen Australien und Fiji, nördlich gelegen von Neuseeland. Es gibt hier nicht nur die schönsten, unberührten Strände, den warmen Ozean und die Korallenriffe, die Du Dir vorstellen kannst. Hier findest Du auch das atemberaubende Zentralgebirge Grande Terre. Die Schönheit der Natur umgibt Dich sozusagen auf jeder Reise. Das Leben in Neukaledonien bietet ausgezeichnete Restaurants, Geschäfte und Freizeiteinrichtungen. Die Bevölkerung ist eine lebendige Mischung aus Einheimischen und Expats.

Einwanderung

Als EU-Bürger ist die Einwanderung relativ umkompliziert. Zur Einreise wird nur ein gültiger Reisepass benötigt. Mit diesem Reisepass kann man ohne Visum drei Monate auf der Insel verbringen. Wer sich dauerhaft dort niederlassen möchte, muss eine Residency Permit beantragen. Auf Neukaledonien gibt es zwei Arten von „Residence Cards„. Eine „EU Citizen Residence Card“, die einem EU-Bürger ermöglicht für fünf Jahre eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten.

Nach diesen fünf Jahren kann dann eine „Permanent Residence Card“ beantragt werden, welche für 20 Jahre gültig ist. Das Gute ist, man muss nicht unbedingt einen Job auf Neukaledonien haben um die „EU Citizen Residence Card“ zu bekommen. Wer genügend Kapital besitzt, sein Leben auch ohne Job zu finanzieren (Lebenshaltungskosten und Krankenversicherung), ist hier auch willkommen.

Steuern

Neukaledonien erhebt aktuell (Januar 2023) noch keine Mehrwertsteuer, diese wird aber in der nächsten Zeit eingeführt. Güter, die importiert werden, werden mit bis zu 31% besteuert.

Auf persönlicher Ebene gibt es zudem keine Steuer auf Kapitalerträge, was es sehr attraktiv für Investoren und Trader macht.

Wallis und Futuna (Frankreich)

Wallis und Futuna sind ein selbstverwaltetes Überseegebiet Frankreichs im westlichen Pazifik, das zu Polynesien gehört. Die winzigen Vulkaninseln liegen mehr als 16.000 Kilometer von Frankreich entfernt. Wallis und Futuna besteht aus den drei Hauptinseln Uvea (Wallis), Futuna und Alofi sowie einigen weiteren kleinen Inseln. Gesegnet von natürlicher Schönheit in Verbindung mit einer reichen Kultur, haben die Inseln alles was das Herz begehrt. Die Hauptstadt ist Matâ’utu, die sich auf Uvea befindet.

Nur ca. 11.000 Menschen leben auf den einzelnen Inseln. Das Klima auf Wallis und Futuna kann als tropisch bezeichnet werden. Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von 26°, 80% Luftfeuchtigkeit und viel Regen fühlt man sich hier bestimmt fast wie in einer Dampfsauna. Zu beachten gilt jedoch, dass das Gebiet, in dem Wallis und Futuna liegt, häufig von Zyklonen aufgesucht wird. Der letzte, zerstörerische Zyklon zog zuletzt im Jahre 2012 über die Inseln hinweg und hinterließ große Schäden.

Einwanderung

Wer hätte gedacht, dass es so einfach ist, sich auf einer paradiesischen Insel niederzulassen. Wer im Besitz eines EU-Passes ist, kann sich ohne Beantragung eines Visums oder ähnlichem hier niederlassen und sein Leben genießen. Wallis und Futuna wendet das gleiche Recht wie Frankreich an: Wer aus der EU stammt, kann hier arbeiten und leben. Für alle anderen Personen gibt es zwei Arten von Visa: ein Kurzzeitvisum für bis zu drei Monaten und ein Langzeitvisum ab drei Monaten.

Steuern

Wallis und Futuna hat ein sehr spezielles Steuersystem, das fast schon zu perfekt ist für Staatenlose :-). Es gibt weder Einkommenssteuer, noch Gewerbesteuer, noch Kapitalertragsteuer und Vermögenssteuer. Ach, und noch nicht mal Mehrwertsteuer wird hier erhoben. Klingt wie ein Traum, ist aber wahr.

Zudem sind Einwohner der Inselgruppe von der General Social Contribution (GSC) freigestellt. GSC ist das französische Sozialversicherungssystem, was hauptsächlich aus der Krankenversicherung und der Arbeitslosenversicherung besteht.

Sollte das immer noch nicht als Anreiz reichen, hier wohnen zu wollen, werden die Einwohner zudem nicht besteuert auf alle Arten von Einkommen aus Verpachtung und Vermietung. Das macht Wallis und Futuna definitiv zu einem exotischen Auswanderungsziel, sowie zu einer echten Steueroase!

Saba (Niederlande)

Kommen wir nun zur ersten Karibikinsel, von der jeder spricht 🙂

Saba, gehörend zu Niederlande, ist eine winzige Insel zwischen Puerto Rico und Venezuela. Anders als man es von einer Karibikinsel erwartet, gibt es hier leider keinen Strand. Wer also seine sehnsüchtig erwartete Strandbar in der Karibik eröffnen möchte, ist hier leider falsch. Dafür findet man wunderschöne Wanderrouten entlang der Küste. Durchschnittstemperaturen zwischen 21° und 29° das ganze Jahr über, bieten zudem ein sehr angenehmes Klima für alle Art von sportlicher Aktivität.

Einwanderung

Wer dauerhaft auf Saba wohnen möchte, muss eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen. Dies muss für EU-Bürger nicht vorher geschehen. Man kann ohne Visum direkt nach Saba einreisen und dann innerhalb von drei Monaten vor Ort einen Antrag auf eine temporäre „Residency“ stellen. Diese erste, temporäre Residency ist gültig für ein Jahr und kann jedes Jahr, bis zu einer maximalen Gesamtdauer von fünf Jahren, erneuert werden. Nach der fünften Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung kann man einen Antrag auf eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung stellen.

Ansonsten muss man nichts weiter außer seinen gültigen Reisepass vorweisen.

Steuern

Saba gehört zwar zu Niederlande, hat aber sein eigenes Steuersystem. Eine Einkommensteuer existiert nicht. Es gibt eine Besteuerung lokalen Umsatzes (ZB Hotel und Restaurants) von nur 4% und 6% beim Import von Gütern. Zusätzlich werden höhere Grund- und und Grunderwerbssteuern erhoben, da die Vulkaninsel sehr wenig Bauraum hat.

Turks und Caicos (UK)

Die zweite Karibikinsel und exotisches Auswanderungsziel in unserer Liste ist Turks und Caicos. Mit strahlend blau-grünem Wasser, ewig langen weißen Sandstränden und Durchschnittstemperaturen von 25° ganzjährig, steht der Eröffnung der Strandbar definitiv nichts im Wege! 45.000 Einwohner sorgen zudem für genügend potenzielle Kunden für die angesagteste Strandbar in der Karibik 😉

Einwanderung

Es gibt zwei unterschiedliche Aufenthaltsgenehmigungen, die jeweils durch ein Investment erlangt werden können.

Temporäre Aufenthaltsgenehmigung

Viele der bereits vorgestellten Auswanderungsziele haben relativ niedrige Anforderungen, um eine Aufenthaltsgenehmigung zu erlangen. Bei Turks und Caicos sieht das etwas anders. Um dort temporär (bis zu einem Jahr) leben zu können, muss man entweder „reich“ sein oder auf der Insel ein Investment tätigen. „Reich“ ist nicht direkt definiert. Die Einwanderungsbehörde nennt nur als Kriterium, dass man genügend Kapital haben muss, um sein Leben zu finanzieren. Zudem muss man eine Immobilie mieten oder besitzen, die einem „ausreichenden Standard für Turks und Caicos“ entspricht.

Die zweite Möglichkeit eine temporäre Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten, ist, ein Investment in Höhe von entweder $250.000,00 (auf den Inseln Grand Turk, Salt Cay, South Caicos, Middle Caicos oder North Caicos) oder $500.000,00 (auf den Inseln Providencailes oder West Caicos) zu tätigen.

In beiden Fällen, darf keiner weiteren Tätigkeit auf der Insel nachgegangen werden, außer den nötigen administrativen Aufwand, um das Investment zu garantieren. Dies muss als persönliches Schreiben bei der Beantragung der Aufenthaltsgenehmigung bestätigt werden.

Der Antrag selbst kostet $1.1650,00, zusätzlich fallen jährlich Gebühren in Höhe von $1.000,00 an. Im Antrag müssen die persönlichen Finanzen offen gelegt und ein polizeilisches Führungszeugnis beigelegt werden. Um einen Gesundheitscheck vor Ort auf der Insel kommt man leider nicht herum. Grundsätzlich ist dies mit den Regeln der nahen Bahamas zu vergleichen, die den Turks und Caicos Inseln in vielen Dingen sehr ähnlich, aber eben doch ein souveräner Staat sind.

Dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung

Eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung kann durch drei Wege erzielt werden: ein Investment in ein Business, in eine Immobilie oder einem öffentlichen Projekt. Die Kosten für den Antrag belaufen sich auf ca. $25.000,00 plus etwaige Gebühren, je nach Investitionsart. Die Beträge dafür sind durchaus hoch. Möchte man z.B. durch den Kauf einer Immobilie die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erlangen, muss man $300.000,00 auf der Insel Grand Turk investieren. Möchte man hingegen auf einer der Inseln, anders als Grand Turk, salt Cay, South Caicos, Middle Caicos or North Caicos leben, erhöht sich die zu investierende Summe auf $1.000.000,00.

Selbst ein Investment in ein Business startet erst ab einer Summe von $750.000,00 auf den Hauptinseln. Auf den Nebeninseln müssen bereits $1.500.00,00 in ein Business investiert – und dieses auch geführt werden.

Ein Investment in ein öffentliches Projekt startet bei $1.000.000,00. Betrachtliche Summen und Regelungen werden hier benötigt um auf dieser paradiesischen Insel wohnen zu können.

Steuern

Hat man diese ganzen Hürden der Einwanderung überwunden, wird man allerdings mit einem sehr attraktiven Steuersystem belohnt. Auch hier zahlt man keine Einkommenssteuer, Körperschaftsteuer, Kapitalertragsteuer oder Mehrwertsteuer. Lediglich in das nationale Gesundheitssystem muss eingezahlt werden. Dieser Beitrag ist aber limitiert auf maximal $468 pro Monat, oder auf 6%, bis zu einem Einkommen von $7.80,00. Selbständige zahlen pauschal nur $250,00 in das System ein. Alles Einkommen über $7.800,00 ist steuerfrei.

Es gibt zwar keine Mehrwertsteuer, doch wird fast jedes Produkt importiert und mit 37,5% besteuert. Das erhöht natürlich die Lebenshaltungskosten und durch diese indirekte Steuer finanziert sich hauptsächlich Turks und Caicos.

Ascension, St. Helena und Tristan da Cunha (UK)

Die Inseln Ascension, St. Helena und Tristan de Cunhha bilden zusammen die zum Vereinigten Königreich gehörende Inselgruppe im atlantischen Ozean. Die Inseln liegen zwar zwischen 1300km und 2500km voneinander entfernt, werden aber trotzdem als eine zusammgehörende Inselgruppe bezeichnet.

Es leben nur ca. 5000 Menschen auf den drei Inseln. Durch die extreme Entfernung zueinander, hat jede Insel sein eigenes Klima. Auf Ascension ist es warm bis heiß und trocken. St. Helena hingegen bietet eher feuchtes, gemildertes Klima mit ca. 20° Durchschnittstemperatur. Tristan da Cunha ist mit Maximalwerten von ca. 20° die kühlste der Inseln. Welche würdest Du wählen?

St Helena kann seit wenigen Jahren per Flugzeug erreicht werden. Es gibt mehrere Flüge pro Woche von Kapstadt via Walvis Bay in Namibia. Einmal im Monat fliegt die Maschine weiter nach Ascension. Tristan da Cunha kann aktuell nur auf dem Seeweg erreicht werden. Hin und wieder stoppen hier Kreuzfahrtschiffe auf dem Weg von der Antarktis nach Norden, aber die tatsächliche Anlandung gilt als schwierig wegen fehlender Häfen. Christoph versucht dies im März 2023

Einwanderung

Prinzipiell kann jeder nach Ascension, St. Helena und Tristan de Cunhha einwandern. Es gibt ein Kurzzeitvisum was einen Aufenthalt von bis zu 183 Tagen ermöglicht. Wer vor hat, länger zu bleiben, kann ein Long-Term Visa beantragen. Dieses ist fünf Jahre gültig und gegen eine Gebühr von ca. 100,00 GBP zu erhalten.

Möchte man länger als fünf Jahre auf der Insel verbringen, kann nach dieser Zeit der Status als „Einwohner“ beantragt werden.

Steuern

Alle Inseln besitzen ein territoriales Steuersystem. D.h., dass nur Einkünfte, die auf der Insel aus angestellter oder selbständiger Tätigkeit erzielt wurden, besteuert werden. Wer also auf den Inseln kein Business gründen oder dort einen Job haben möchte, profitiert direkt vom Steuersystem.

Auch Einkünfte aus Kapitalerträgen unterliegen dem territorialem Steuersystem und werden somit nicht besteuert.

Egal, für welche dieser tropischen, karibischen oder abgelegenen Inseln Du Dich entscheidest: Du kannst Dir sicher sein, dass Staatenlos Dir jederzeit dabei behilflich sein wird, Deine Leben zu optimieren. Sei es in Form von Auswanderungstipps, Steueroptimierung oder dem Erlangen einer dauerhaften Aufenthaltsgenehmigungen auf einer unserer vorgestellten Auswanderungsziele.

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