Die Flaggentheorie kannst Du auf viele Bereiche des Lebens anwenden. Als Selbstständiger oder Online-Unternehmer hast Du vielleicht schon ein Unternehmen offshore registriert, Dir ein Konto offshore geholt und lebst längst steuerfrei in Deinem Traumland.
Was Du aber keineswegs vergessen solltest, ist Deine Online-Präsenz zu internationalisieren. Domains und Hosting etwa kann man nicht nur global diversifizieren, man sollte es sogar.
Datenschutz und Informationelle Selbstbestimmung haben in Deutschland schließlich keine hohe Priorität, wenn Du Dir die Vorratsdatenspeicherung und weitere Schnüffelgesetze anschaust. Zudem bestehen in Deutschland gewisse Pflichten für Seitenbetreiber, darunter die Impressumspflicht. Viel schlimmer noch: regelmäßige Abmahnwellen findiger Anwälte könnten auch Dich jederzeit treffen!
Damit nicht genug. Auch die Meinungsfreiheit ist längst kein hohes Gut mehr. So soll ein Team unter der ehemaligen Stasi-Informantin Anette Kahane auf Facebook gegen Hass-Kommentare vorgehen: Zensur also!
Dass sich dies über Facebook hinaus erstrecken mag, wird heute noch dementiert werden, morgen aber längst umgesetzt sein.
Daher ist es so wichtig, sich möglichst bald mit der Wahl der richtigen Domain und des richtigen Webhosters auseinanderzusetzen. Während wir uns heute Domains anschauen, werden wir uns im nächsten Artikel dem noch wichtigeren Thema Hosting widmen und beizeiten auch auf Emails und weitere Dienste zu sprechen kommen.
In diesem Artikel lassen wir .onion-Domains außen vor. Diese betreffen nur das sogenannte „Darknet“, in der vor allem illegale (wenn auch durchaus) legitime Dienstleistungen betrieben werden, zu denen etwa „SilkRoad“ zu den bekanntesten hörte. Mehr zum Darknet einmal an anderer Stelle!
Halte Dich fern vor amerikanisch kontrollierten Domains
Ein großer Übersichts-Tabelle über Domains wird noch folgen. Für den Anfang solltest Du wissen, von welchen Domains Du dich fernhalten solltest. Wenn Du natürlich gar nicht weißt, was eine Domain ist, so solltest Du zuerst den Wikipedia-Artikel dazu lesen!
Aufpassen solltest Du etwa mit dem Besitz „.com“, „.net“, „.org“, „.co“ oder „.us“-Domains. Diese unterstehen US-Gesetzen – ganz unabhängig davon wo Du eigentlich lebst. Sämtliche solche Domains können im Fall des Falles von US-Behörden konfisziert werden – ohne jegliche Probleme.
Hast Du nur eine deutschsprachige Webseite, ist das Problem nicht riesig. Verbreitest Du aber etwa in englischer Sprache kontroverse Inhalte, die den Interessen der USA zuwiederlaufen , solltest Du dich durchaus in Acht nehmen. Gerade die heldenhafte Enthüllung geheimer Informationen kann so schnell sehr unangenehm werden. Sich aus der Affäre ziehen zu wollen, indem man seine Domain außerhalb der USA registriert wird nicht klappen. Die Domain-Registry Verisign sitzt in den USA, die Registrar-Firmen sind außen vor. Die Domain wird einfach direkt beschlagnahmt.
Ein paar Beispiele gefällig?
2010 setzte die US-Regierung eine Kampagne gegen gefälschte Ware in Bewegung, auf dessen Ergebnis hin 130 Seiten auf simple Anordnung eines Bezirksrichters geschlossen wurden, obwohl fast alle Besitzer in China lebten,
Ein gerechter Prozess dabei? Nicht im geringsten.
Dem Seitenbesitzer wurde keinerlei Stellungnahme zugestanden. Nicht einmal informiert wurde er. Bis er schließlich ein großes „Seized“-Logo auf seiner Seite sah – ungeachtet der Wahrheit der Beschuldigungen.
Oder stell Dir vor, völlig ohne Grundlage der Kinderpornografie beschuldigt zu werden!
So ging es 84.000 Webseiten-Betreibern, deren Domains völlig irrtümlich konfisziert wurden. Eine Entschädigung, ja wenigstens Entschuldigung, suchte man vergeblich.
Bloß keine deutschen Domains!
Fernhalten solltest Du Dich aber auch vor „.de“-Domains. Es hat seine Gründe, warum Staatenlos sich die Schweizer Domain .ch gesichert hat. Nicht nur, weil es die Initialen meines Namens sind, sondern auch weil die Schweiz im Punkt Meinungsfreiheit und Datenschutz Deutschland deutlich überlegen ist. Noch mag es in Deutschland kaum bis gar nicht vorkommen, dass deutsche Domains gesperrt oder enteignet werden.
Aber es wird in Zukunft sicher vorkommen.
Generell haben die besten Länder für Webhosting auch gute Domains. Möglichst sollte man sich eine Domain eines Landes sichern, das weder groß von der USA beeinflusst wird noch Teil der Europäischen Union ist. Dabei gilt aufzupassen zwischen der Domain eines Landes und dem Land, von dem diese Domain verwaltet wird. Kleinere Staaten sourcen die Verwaltung oft auf größere Staaten aus, die wiederum eher negativ sind. Die effektive Kontrolle liegt also woanders. Mein Übersichtsartikel in einigen Tagen wird das ganze noch einmal übersichtlich darstellen.
Wichtig zu wissen ist zudem noch, ob Domains bestimmten Beschränkungen unterliegen. Es gibt weiche und harte Beschränkungen.
In Deutschland gibt es etwa harte Beschränkungen, d.h sie beziehen sich auf die Bedingung des Aufenthalts im Land, nötigen Lizenzen und so weiter. Im deutschen Falle kann dies durch einen Registrar als Agenten jedoch umgangen werden.
Weiche Beschränkungen beziehen sich auf die Auswahl der Wörter in der Domain, d.h. beleidigende oder obszöne Wörter müssen vermieden werden.
Unter deutscher Kontrolle steht nicht nur die „de“-Domain. In Kooperation mit den folgenden Ländern verwaltet Deutschland ebenfalls die Domains von Grenada (.gd), Guinea-Bissau (.gw) und den Britischen Jungferninseln (.vg)
Welche Domains sind nun sicher?
Zu den derzeit sichersten Domains kann man wohl die vieler Kleinstaaten zählen. Dazu zählen vor allem Island (.is), Schweiz (.ch), Niederlande (.nl), Liechtenstein (li.), Belize (.bz), Guernsey (.gg), Hong Kong (.hk)., Mauritius (.mu) Isle of Man (.hm), Taiwan (.tw), Vanuatu (.vu) und auch Montenegro (.me). Diese unterliegen keinerlei Beschränkungen und sind in politisch stabilen Staaten.
Wer politisch kontroverse Ansichten hat, kann sich auch die geopolitische Situation zu Nutze machen. Wer die heimischen Länder nicht kritisiert oder gar unterstützt, der kann mit chinesischen (.cn), russischen (.ru) oder iranischen (.ir) Top-Level-Domains durchaus gut fahren. Hier ist man vor Einfluss etwa westlicher Behörden weitgehend geschützt. Auf der anderen Seite kann natürlich eine russisch-kritische Webseite auch durchaus gut mit einer amerikanischen Domain funktionieren. Hier kommt es immer auf den Einzelfall des Zieles der Webseite an!
Internationalisiere Deine Domain jetzt!
Offshore mit Deiner Domain zu gehen ist nur eine Möglichkeit unter vielen die Prinzipien der Internationalisierung durch die Flaggentheorie anzuwenden. Doch Gefahren durch willkürliche Regierungen lauern überall. Sichere Dich entsprechend ab, bevor es zu spät ist!
Du kannst nie wissen, was als nächstes „illegal ist – vielleicht Deine Webseite?
Falls Du wirklich sicher gehen willst, suche Dir einen Domain-Registrar, den Du anonym per Bitcoin bezahlen kannst. Viele Anbieter bieten Dir heutzutage diese Möglichkeit bereits an! Domains4Bitcoins ist ein guter Anbieter darunter.
Und am Ende nicht zu vergessen: auch die technische Absicherung solltest Du natürlich nicht vergessen. Dazu gehört auf jeden Fall der Erwerb einer WhoIsGuard-Privacy-Protection, die öffentlich einsehbare Details unterdrückt.
Damit Deine Meinungsfreiheit gesichert ist! Zensur ist schrecklich – aber man kann ihr heute entgehen! Deine Meinung verdient es gehört zu werden.
Mach Gebrauch von Deiner Stimme – Weil Dein Leben Dir gehört!
Ist Deine Domain sicher? Oder möchtest Du sie lieber verlagern?
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