Staatenlos-Aufenthaltsort: San Jose, Costa Rica
Stell Dir vor, Du hast eine Billiarde € auf dem Konto! Sieht das gut für Dich aus?
Stell Dir jetzt bloß vor, das nächste Laib Brot kostet 5 Billiarden €. Deine Billiarde hin oder her – Du wirst mit ihr verhungern.
Als rüstiger Rentner wird Dir diese Vorstellung vielleicht bekannt vorkommen.
Welcher der Leser des Staatenlos-Blogs hat selbst schon eine Hyper-Inflation miterlebt?
Hyper-Inlationen in der Geschichte
Im Nachbarland Polen etwa gab es bereits 4 Neubewertungen der Währung seit dem Mittelalter. Wo der polnische Zloty mittlerweile relativ stark ist, ging es in der kommunistischen Vergangenheit des Landes mit ihm eher schief. Nach dem Ende der Sowjetunion etwa veräußerte die Regierung einen „neuen Zloty“ für 10.000 „alte Zloty“. 40 Jahre hatte der „alte Zloty“ durchgehalten – 1950 bereits war die Umtauschrate 1 zu 100 für den „sehr alten Zloty“.
Innerhalb von knapp 40 Jahren bedeutet dies, dass der Zloty 1 Million-fach an Wert verlor.
Vermögen gehalten in Zloty wurde in dieser Zeit schlicht vernichtet.
Das Polen der Vergangenheit ist aber ein vergleichsweise harmloses Beispiel in Relation zum afrikanischen Staat Simbabwe. Dieser befindet sich gerade in der endgültigen Phase der Demonetarisierung, wenn man einer Presse-Mitteilung Glauben schenken darf.
Hyperinflation in Simbabwe – die Hintergründe
2008 erlebte das Land nämlich eine Zeit der Hyperinflation, die die entsprechend auf dem Titelbild zu sehende 100 Billionen Dollar Banknote hervorbrachte. 100 Billionen Dollar als Geldschein – da kommen selbst die 50.000 Colones aus Costa Rica nicht an, die sich gerade als Schein in meiner Tasche befinden. In Costa Rica jedoch ist die Inflation relativ gering – in Simbabwe betrug sie 231 Millionen Prozent – jährlich!
Was das bedeutet kannst Du dir lebhaft vorstellen! Sämtliche Geschäfte mussten Preise mehrmals am Tag aktualisieren.
Stell Dir vor, Du würdest am morgen Brot für 1 Million kaufen und am Abend bereits 2 Millionen bezahlen müssen!
So in etwa lief es während der Hyperinflation in Simbabwe ab. Wechselgeld gab es dabei freilich auch nicht mehr in Zimbabwe. Sämtliches überschüssiges Geld wurde sofort versucht zu benutzen oder einzutauschen, da es in Sekundentakt an Wert verlor.
Das führte letztlich dazu, das die Bewohner von Simbabwe ihre Lebens-Ersparnisse in Schubkarren herumschoben um sich wenigstens Brot zu kaufen. Zumindest die, die es sich noch leisten konnten: nicht nur fast alle Ersparnisse, Investments und andere Vermögensquellen wurden vernichtet, sondern natürlich auch Arbeitsplätze. Weniger als 20% der Menschen aus Simbabwe blieb überhaupt noch ein Job um sich mit stetig wertloser werdenden Geld zu ernähren.
Die Zentralbanker lernen es nie
Mittlerweile hat die Regierung von Simbabwe immerhin erkannt, dass es so nicht weitergehen kann. Ganze 7 Jahre hat die Regierung zugesehen, wie ihre Einwohner lieber inoffiziell mit südafrikanischen Rand oder US-Dollar gehandelt haben. Sie hat hat nun beschlossen ihr wertvolles Papiergeld zurückzukaufen:
5 US-Dollar bekommst Du dabei für 175.000.000.000.000.000 Simbabwe-Dollar. Eine Zahl, die kaum noch in Worte zu fassen ist. Es sind 175 Quadrillionen Dollar für etwas Papier mit Abraham Lincoln drauf. Gutes Geschäft umgekehrt, oder?
Falls Du vorhast, den Simbabwe-Dollar als Toilettenpapier zu benutzen, bist Du mit einem US-Dollar für 35 Billiarden Simbabwe-Dollar jedoch auch noch gut bedient!
7 Jahre hat die Regierung zugesehen – und es wäre besser für Simbabwe wenn sie ewig zusehen würde. Doch nichts aus der Krise gelernt wird plötzlich von Zentralbankern eingeworfen, dass ihr Land keine mehrere legalen Währungen gleichzeitig haben könne. Statt südafrikanischen Rands, US-Dollars oder eine der anderen 6 frei gehandelten Währungen solle man doch fortan wieder das neue alte Papiergeld benutzen. Der freie Markt sorgte die letzten Jahre freilich dafür, dass dieses nicht mehr genutzt wird. Warum auch – wenn man relativ wertige Währungen stattdessen benutzen kann?
Bis zur neuen Hyperinflation ist es also nur eine Frage der Zeit. Zentralbanker scheinen eben niemals etwas aus ihren Fehlern zu lernen. Das Vermögen der Bürger ihres Landes zu schützen ist zu schwierig für sie. Man kann es ja so einfach per Knopfdruck auf den Geld-Drucker scheinbar vermehren…
Warum freies Marktgeld für Zentralbanker Chaos ist
Vermehrt man allerdings die Anzahl verschiedener Währungen, hört der Spaß für sie in aller Welt schnell auf. Freies Marktgeld – den Wettbewerb der Währungen – nennen sie Chaos schlechthin.
Doch ist es chaotisch, wenn sich die Einwohner Simbabwes freiwillig dazu entscheiden, aus 8 verschiedenen Währungen von z.B. südafrikanischen Rands, amerikanischen Dollars, britischen Pfund oder botswanischen Pula zu wählen?
Oder ist es eher chaotisch, eine Billiarde für ein Laib Brot oder eine Trillion für die monatliche Miete zu bezahlen?
Was Zentralbanker (vermutlich nicht nur) aus Simbabwe über dieses „Chaos“ denken, lässt sich leicht an Handlungen der Regierung während der Hyperinflation ablesen.
- Inflations-Statistiken wurden schlicht nicht mehr erstellt (immerhin ehrlicher als sie zu fälschen)
- Farms von Weißen wurden enteignet, was zu noch weniger Exporten führte
- Krankenhäuser und Schulen wurden geschlossen (in einem Land, wo es an diesen an allen Ecken mangelt)
- ein irrer Präsident bleibt an der Macht, der den Westen an der ganzen Sache beschuldigt
Soviel zur „Ordnung“ in Simbabwe, die die dortigen Zentralbanker wiederherstellen möchten.
Hyperinflation bald auch in Europa?
Immerhin: die Bevölkerung Simbabwes vertraut seiner Regierung überhaupt nicht mehr. Bis die Lemminge in Europa ihren „Eliten“ nicht mehr die Klippen hinunterfolgen werden wird noch einige Zeit vergehen. Und vielleicht auch eine Hyper-Inflation? Mit einem Bargeldverbot wären die ersten Weichen gestellt…
Soweit muss es freilich gar nicht kommen.
Man braucht schließlich nicht 231.000.000 % Inflation im Jahr um bankrott zu gehen.
Was würdest Du etwa tun, wenn Dein Vermögen nicht 99%, sondern nur 50% an Wert verliert? Würde dies in Deinem Leben keinen Unterschied machen? Selbst wenn Du nur 20% verlierst – kannst Du im Alter noch wie geplant das Leben führen was Du Dir vorstellst? Oder gehörst Du ohnehin zur wachsenden Generation derjeniger, die bis an ihr Lebensende arbeiten werden müssen, weil sie die Alternativen nicht sehen?
Gehörst Du dazu? Oder bist Du vorbereitet?
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