In meine Beratungsgespräche kommen die Klienten oft mit den größten Erwartungen. Leider muss ich immer wieder naive Träume schnell zerstören, weil man auf sehr viele komplexe Dinge achten muss. Ob es die Gesetzeslage in Deutschland ist, die viele Auslandsunternehmen verhindern kann oder Probleme mit Kunden sind, die sich wegen Reputation nicht mit Offshore-Gesellschaften abgeben möchten.
Daher sollte eine gute Reputation eine entscheidende Rolle bei der Eröffnung eines Offshore-Unternehmens & -Kontos spielen, wird jedoch oft aus Geiz vernachlässigt. Gerade Offshore-Unternehmer auf der Suche nach Geschäftskonten sollten nicht nur die Reputation ihrer Offshore-Jurisdiktion genau prüfen, sondern auch die der Jurisdiktion ihrer Offshore-Bank. Dies spielt bei allen Geschäften eine Rolle, insbesondere aber bei Geschäftsbeziehungen zu Staaten selbst.
Denn in Deutschland sind die meisten Rechnungen aus Offshore-Staaten selten absetzbar. Dies betrifft selbst eher respektablere Jurisdiktionen wie Hong-Kong oder Singapur. Und auch Amazon, Paypal oder andere Anbieter können Schwierigkeiten machen, wenn man sich als Offshore-Unternehmen dort registriert.
Natürlich gibt es für alle diese Probleme eine Lösung, die ich Dir bereits im nächsten Kapitel erläutere, ehe wir danach Reputation und wie Du sie selbst evaluieren kannst näher erläutern.
Reputation als Problematik mit Kunden
Bist Du Offshore-Unternehmer, weißt Du etwa um die Problematik der Rechnungslegung selbst aus respektableren Offshore-Ländern wie Hong-Kong. In Skandinavien, aber auch Deutschland, Spanien und einigen weiteren Ländern haben Deine Kunden es oft schwer Rechnungen steuerlich abzusetzen, wenn diese aus problematischen Ländern ausgestellt sind.
Genauso wirst Du vielleicht Probleme mit Paypal haben, weil sie kein Geschäftskonto in der Karibik für Dich eröffnen wollen. Oder Amazon, weil Du ihnen keine Umsatz-Steuernummer liefern kannst. Auch viele andere Anbieter und Zulieferer könnten sich bei Offshore-Gesellschaften querstellen.
Damit aber nicht genug: besonders eifrige Länder schauen sich nicht nur die Reputation des Unternehmens an, sondern verfolgen auch das Land des Kontos sofern auf der Rechnung angegeben. Zumal sich manche Kunden vielleicht fragen, warum sie in die Karibik überweisen müssen während eine Abrechnungsgesellschaft in der EU sitzt.
Eine gewöhnliche Lösung ist nämlich eine Abrechnungsgesellschaft in einem unproblematischen Land, an der das Offshore-Unternehmen voll beteiligt ist. Eine englische Limited ist hier eine beliebte Wahl, weil England keine Berührungsängste mit Offshore-Jurisdiktionen hat, gleichzeitig aber auch in Europa voll anerkannt ist. Obwohl Steuern durch hohe Management Fees an die Muttergesellschaft sehr stark reduziert werden können, fällt natürlich ein zusätzlicher Kosten- und Verwaltungsaufwand für solch eine zweite Gesellschaft an.
In diesem Fall gibt es aber weitere Lösungen für Doppelstrukturen, zu denen Dich Staatenlos gerne beraten kann.
Mit diesen lässt sich die Steuerbelastung bei Null halten und selbst Buchhaltung in vielen Fällen völlig außen vor lassen.
In der Regel kann man alle Vorteile klassischer Low-Cost-Offshore-Jurisdiktionen nutzen, vor die man jedoch eine hoch reputable Firma geschaltet hat, die rein zur Außendarstellung fungiert. Diese ist zwar im reputablen Land registriert, jedoch praktisch ohne jedwede Präsenz. Oft gilt die Regel, dass im Land keine Umsätze erwirtschaftet werden dürfen, weil sonst wieder Buchhaltungs- und Steuerpflichten greifen würden.
Zur Erlangung einer europäischen VAT-Nummer eignen sich diese Strukturen dennoch nur begrenzt. Gerade für Import-Export-Geschäfte und Amazon-Business gibt es spannende andere Möglichkeiten, mit denen ich mich ein anderes Mal auseinander setzen werde.
Oft bieten gerade Hochsteuerländer solche Strukturen an, die dadurch Deinem Unternehmen eine sehr gute Reputation ermöglichen können. Zusatzvorteile können zudem sehr gute Konten in den entsprechenden Ziel-Ländern sein. Einziger Nachteil sind natürlich die nicht ganz günstigen Kosten, die mit einer solchen Gesellschaft zur Außendarstellung verbunden sind. 1500-3000€ zusätzlich zur einer Low-Cost-Gesellschaft wie in Belize oder Seychellen (500€) muss man dafür mindestens einplanen. Dafür ergibt sich aber ein exzellentes Vehikel, mit dem man weltweit völlig problemlos Geschäfte machen kann, sofern man in steuergünstigen Ländern lebt oder wohnsitzlos ist (merke, dass sich diese Löung nicht zur Umgehung des Außensteuergesetzes eignet).
Hält man sich vor Augen, was eine Hong-Kong oder Singapur-Gesellschaft kostet, mit der man in Deutschland ebenfalls Probleme bekommen kann und dazu hohen Buchhaltungs- und Audit-Aufwand erfordert, so ist eine Gesellschaft zur Außendarstellung meist die günstigere und deutlich bessere Alternative.
Denn Geiz ist nicht geil. Wenn Du eine gute Offshore-Lösung haben willst, dann solltest Du auch bereit sein 1000€ mehr zu bezahlen. Im Vergleich zu den wahnsinnigen Verwaltungs- und Steuererleichterungen, die Du erfährst, lohnt es sich immer etwas mehr auszugeben und sich Nerven zu sparen.
Reputation als Problematik mit Banken
Reputation beeinflusst natürlich auch, wie einfach Banken Dich als Kunden akzeptieren. Während es durchaus Banken gibt, die für fast jedes Unternehmen ein Konto eröffnen werden, scheuen sich gerade die besseren Banken davor. Neben entsprechenden Umsatz oder Einlagen stehen sie fremden Unternehmen oft sehr skeptisch gegenüber. So ist es in Asien oder den Arabischen Staaten oft sehr schwierig ein Konto für nicht in der Region gegründete Unternehmen zu eröffnen. Unternehmen mancher Jurisdiktionen, etwa den Komoren oder Nauru, werden gar bei fast jeder Bank eine Ablehnung erfahren.
Hast Du hingegen eine steuerfreie Gesellschaft eines Hochsteuerlandes und entsprechende Umsätze, so werden vielleicht auch asiatische oder arabische Banken schwach.
Dort stellt sich das Problem von Geldflüssen von oder zu diesen unreputablen Jurisdiktionen nicht. Diese stehen nämlich unter verstärkter Überwachung und können sich daher verzögern oder gar völlig blockiert werden.
Faktoren, die Reputation beeinflussen können
Reputation kann Überschneidungen mit Deiner persönlichen Einschätzung der Stabilität eines Landes haben, bezieht aber einige irrationalere Faktoren mehr ein, die für das Funktionieren einer Offshore-Bank oder eines Offshore-Unternehmens eigentlich unwesentlich sind. Dazu können zum Beispiel gehören:
- Menschenverstand: Was weißt Du bereits über das Land?
- Politische Stabilität: Wird es die Regierung/Demokratie auch noch in 5, 10, 20 oder 60 Jahren geben? Gibt es nennenswerte internationale oder interne Konflikte?
- Geograpfische Stabilität: Ist das Gebiet von Naturkatastrophen betroffen?
- Finanzielle Stabilität: Droht eine Wirtschaftskrise? Gibt es hohe Inflation?
- Kriminalität und Korruption: Möchte jemand in solch einem Land Geschäfte treiben?
- Transparenz: Können andere Deine Aktivitäten in dem Land nachvollziehen?
- Freiheit: Ist es ein totalitärer oder freier Staat? Oder irgendwo dazwischen?
- Justiz: Ist die Justiz gerecht oder ungerecht, großzügig oder hart?
Bei manchen Faktoren kann sich dabei durchaus ein Zielkonflikt mit Deinen Interessen ergeben.
Beispielsweise strebst Du nach Geheimhaltung und möchtest keine Transparenz. Hier musst Du abwägen, was letztlich entscheidender ist.
Bei Jurisdiktionen für Unternehmen musst Du etwa weniger auf finanzielle und politische Stabilität aufpassen als Banken. Selbst wenn in einem Land Krieg oder Krise herrscht, wird sich das auf Deine Briefkastengesellschaft nicht sonderlich auswirken, sehr wohl aber auf Dein Konto in diesem Land. Nicht zuletzt deshalb ist es immer empfohlen, das Land von Gesellschaft und Konto zu trennen, auch wenn das wiederum Auswirkungen auf Auszahlmöglichkeiten – etwa via Paypal- haben kann.
Obwohl die Stabilität bei Offshore-Firmen weniger wichtig ist, ist die Reputation fast entscheidender als bei Bank-Konten. Denn aus der Rechnungs- und Geschäftsadresse ist klar zu sehen, wo Dein Unternehmen sitzt. Ein transparenter, freier, demokratischer Staat wird vermutlich eine höhere Reputation haben als ein autoritäres Land.
Wo Du Dich über Reputation informieren kannst
Banken aus der Kaukasus-Region, Karibik und Pazifik gelten etwa oft als unreputabel, sind jedoch wegen Einfachheit der Konto-Eröffnung oder weiterhin strikten Bankgeheimnis durchaus ein Konto wert. Ähnlich verhält es sich mit Unternehmen aus diesen Ecken, die oft mit Steuerfreiheit, Buchhaltungsfreiheit, Geheimhaltung und voller Flexibilität bei niedrigen Kosten glänzen. Wäre da nicht die Geschichte mit der Reputation.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Du Dich über die Reputation einer Offshore-Jurisdiktion sowohl für Unternehmen als auch Banken selbst informierst, bevor Du Dein Unternehmen gründest. Folgende Quellen konsultiere ich regelmäßig selbst und kann sie Dir zur weiteren Recherche empfehlen. Selbstverständlich sind sie auch ideal um die letztendliche Eignung einer Offshore-Jurisdiktion für Dein Auslandskonto zu evaluieren,
Darüber hinaus sprich einfach mit Deinen Kunden, wenn Du zu ihnen eine engere Beziehung hast. Ihr erster Eindruck, wenn sie von einem Land hören, stellt sich meist als treffend heraus.
- FATF, OECD, Moneyval und Berichte verwandter Organisationen
- Freedom House‘s jährlicher Freedom in the World-Bericht
- The Heritage Foundation‘s jährlicher Index zur wirtschaftlichen Freiheit
- Report Without Borders‘ jährlicher Index zur Pressefreiheit.
- The Economist‘s Demokratie-Index.
- Transparency International‘s jährlicher Korruptions-Index.
- der jährliche Ease of Doing Business Bericht der Weltbank
- The Fund For Peace‘s jährlicher Index Fragiler Staaten.
- The Basel Institute’s Anti-Geldwäsche-Index.
Mehr Informationen dazu gibt es auch in meinem brandneuen Buch: „Weil Dein Geld Dir gehört: mit Offshore-Banking sicher durch die Krise“, das Du mittlerweile direkt über meine Webseite erwerben kannst. Dort warten ausführliche Infos zu allen Aspekten des Vermögensschutzes und ein Vergleich von über 50 Ländern mit 200 Banken auf Dich!
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