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Die Welt der Citizenship by Investment-Programme ist seit dem 02. Januar 2025 wieder um eine neue Option reicher geworden. Diesmal ist kein Karibik- oder Südsee-Staat der Vorreiter (wie beispielsweise Vanuatu oder Nauru), sondern nach Ägypten die zweite afrikanische Nation: Sierra Leone. Das westafrikanische Land bietet ab sofort die Möglichkeit, den Pass des Landes in Blitzgeschwindigkeit von nur 60 bzw. 90 Tagen remote zu erlangen. Zum Vergleich: Bislang brauchte es bei einem Aufenthalt im Land dafür acht lange Jahre. Dabei ist das Land erst vor wenigen Monaten mit einem einzigartigen Programm zur Daueraufenthaltsgenehmigung (=Permanent Residency) durch Goldinvestments aufgefallen. Wir schauen uns diese spannenden Entwicklungen einmal im Detail an.

Sierra Leone gehört mit seinen rund 8,9 Millionen Einwohnern und einem Staatsgebiet von etwa der Größe von Bayern zu den kleineren afrikanischen Staaten und erscheint auf der geopolitischen Weltbühne nicht unbedingt im Rampenlicht. Das Land und die neuartigen Programme zur Permanent Residency und der Staatsbürgerschaft bieten jedoch vor allem exklusive Vorteile.

Der Sierra Leone-Passport und der berühmte Cotton Tree in der Hauptstadt Freetown

Visumsfreier Zugang zu 12 westafrikanischen Staaten

Insbesondere als Inhaber eines Schengen-Passes erscheint der Sierra Leone-Pass auf den ersten Blick nicht als eine der attraktivsten Optionen weltweit, wenn es um eine zweite Staatsbürgerschaft geht. Mit der enormen Reisefreiheit eines bspw. deutschen Passes ist es wenig verlockend, wenn der Pass der westafrikanischen Nation eine visumsfreie Einreise in gerade einmal 66 Länder ermöglicht. Jedoch fällt bei genauerem Hinsehen auf, dass der Sierra Leone-Pass durchaus eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden europäischen Pass darstellt, denn er eröffnet nicht nur Reisefreiheit, sondern in vielen Fällen auch eine erleichterte Niederlassungsfreiheit in Ländern, die Pässen der westlichen Welt in dieser Form verschlossen bleiben. Grund dafür ist die Mitgliedschaft Sierra Leones in der ECOWAS (= Economic Community of West African States; dt. Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft), einer Staatengemeinschaft, die die Mobilität der Bürger und des Handels der teilnehmenden Staaten vereinfacht. Schauen wir uns diese Länder genauer an:

Quelle: https://www.ifpri.org/blog/the-ecowas-breakup-implications-for-west-african-food-security-and-regional-cooperation/

Zu den ECOWAS-Ländern gehören zur Zeit 12 Staaten von den ehemals 15 Staaten, nachdem am 29. Januar 2025 Mali, Burkina Faso und Niger offiziell aus der ECOWAS ausgetreten sind. ECOWAS hat den Austritt der drei Länder offiziell anerkannt, hält aber die „Türen offen“ für eine mögliche Rückkehr. Länder, die zur ECOWAS zählen, sind:

1. Sierra Leone
2. Kap Verde
3. Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire)
4. Gambia
5. Ghana
6. Nigeria
7. Senegal
8. Liberia
9. Guinea
10. Guinea-Bissau
11. Benin
12. Togo

Alle derzeitigen Mitglieder traten der Gemeinschaft als Gründungsmitglieder im Mai 1975 bei, mit Ausnahme von Kap Verde, das 1977 beitrat; was wiederum bedeutet, dass die Staatengemeinschaft trotz des Ausstiegs dreier Sahel-Nationen durch den langen Bestand durchaus eine Stabiliät vorzuweisen hat.

Das „Protocol Relating to Free Movement of Persons, Residence and Establishment“ von 1979 legt in Artikel 2 fest:

„The Community citizens have the right to enter, reside and establish in the territory of Member States. The right of entry, residence and establishment referred to in paragraph 1 above shall be progressively established in the course of a maximum transitional period of fifteen (15) years from the definitive entry into force of this Protocol“.

Neben der visumsfreien Einreise bis zu 90 Tagen ist also auch das grundsätzliche Recht auf Niederlassung für für ECOWAS-Bürger niedergeschrieben, wobei eine schrittweise Umsetzung über einen Zeitraum von 15 Jahren vorgesehen war. Es muss allerdings betont werden, dass die vollständige Implementierung des Niederlassungsrechts in der Praxis noch nicht in allen Mitgliedsstaaten erreicht wurde und häufig nach Ablauf der 90 Tage eine Aufenthaltsgenehmigung beantragt werden muss.

Schaut man sich die teilnehmenden Länder an, wird schnell klar, dass der Pass in bestimmten Szenarien eine sinnvolle Ergänzung zu einem bestehenden westlichen Pass sein kann, da er Optionen öffnet, die bspw. selbst mit dem extrem starken deutschen Pass in der Form nicht möglich sind: so etwa die visumsfreie Einreise in zahlreiche westafrikanische Nationen, die verbriefte (aber noch nicht vollständig umgesetzte) Niederlassungsfreiheit in selbigen und damit auch vereinfachte Möglichkeiten, in den Ländern des ECOWAS zu investieren. Für Inhaber eines „schwächeren“ Passes ist die Staatsbürgerschaft noch deutlich interessanter, da in der Regel noch weniger Reisefreiheit in die genannten Länder herrscht.

Der afrikanische Kontinent gilt als eher schwierig für Einbürgerungen

Prinzipiell gilt, dass der afrikanische Kontinent ein historisch eher komplizierterer Ort ist, als Ausländer auf legalem Wege Daueraufenthaltsgenehmigungen oder gar Staatsbürgerschaften zu erhalten. Natürlich unterscheiden sich die entsprechenden Gesetze von Land zu Land, prinzipiell kann man aber festhalten, dass die afrikanische Identität und damit auch die Einbürgerungsgesetze häufig mit der ethnischen Abstammung / Zugehörigkeit und familiären Bindungen verbunden sind. Auch deswegen ist die Möglichkeit des Passerwerbs über ein Investment in Sierra Leone eine absolute Besonderheit auf dem afrikanischen Kontinent.

Die prinzipiell schwierigere Visums-Situation ist vor allem Investoren seit langem ein Dorn im Auge, da diese häufig dafür sorgt, dass Investmentmöglichkeiten verkompliziert oder gar nicht ergriffen werden können. Beliebte, aber für viele Staatsbürger häufig verschlossene Länder sind seit vielen Jahren beispielsweise Länder wie Nigeria, Gambia oder Ghana, die allesamt unter die ECOWAS-Gemeinschaft fallen und starke Wachstumsprognosen zeigen. Die Zugehörigkeit zum ECOWAS wird Investoren den Einstieg in lokale Märkte erleichtern, indem sie bessere Möglichkeiten bietet, Unternehmen zu gründen und wirtschaftliche Aktivitäten durch die visumsfreie Mobilität in den jeweiligen Ländern voranzutreiben.

Diversifizierung außerhalb des Westens

Die Staatsbürgerschaft von Sierra Leone bietet damit auch schlichtweg eine attraktive Möglichkeit, außerhalb westlicher Länder zu diversifizieren, da sie Zugang zu genannten aufstrebenden afrikanischen Märkten und Ressourcen wie vergünstigtem Gold (dazu später noch genauer) ermöglicht. Sie erleichtert Investitionen in einem dynamischen wirtschaftlichen Umfeld mit geringeren Abhängigkeiten von westlichen Finanzsystemen. Zudem profitieren Investoren von steuerlichen Vorteilen (z. B. Zollfreier Handel zwischen den Ländern), flexiblen Bankdienstleistungen und kulturellen Verbindungen, wodurch sowohl finanzielle als auch strategische Diversifizierungsziele unterstützt werden. Die strategische Lage in Westafrika bietet zudem langfristige Chancen in der Region; aber auch konkret in Sierra Leone – denn Investoren erhalten durch die Staatsangehörigkeit Zugang zu den wachsenden Märkten des Landes: einschließlich Immobilien, Landwirtschaft und Bergbau.

Bei den ECOWAS-Ländern handelt es sich zudem um fünf französischsprachige, fünf englischsprachige und zwei portugiesischsprachige Länder; was wiederum bedeutet, dass man im Gegensatz zu bpsw. den meisten asiatischen Ländern hier mit Sprachkenntnissen in gängigen westlichen Sprachen zurecht kommt.

Wege zur Staatsbürgerschaft und Kosten

Der Erwerb der Staatsbürgerschaft ist auf zwei Wegen möglich, wobei einer die bereits angesprochene Identität des afrikanischen Kontinents unterstreicht. Personen afrikanischer Abstammung, die dies durch einen DNA-Test nachweisen können, haben die Möglichkeit, einen nochmal deutlich schnelleren und kostengünstigeren Weg zur Staatsbürgerschaft des Landes zu nutzen. Diese Regelung spiegelt die Bedeutung der afrikanischen Herkunft und Identität in vielen Ländern des Kontinents wider und erleichtert die Rückkehr und Integration von Nachkommen der afrikanischen Diaspora.

Diese Praxis findet sich beispielsweise in Ghana, wo das „Right of Abode“ Programm Menschen afrikanischer Abstammung die Möglichkeit bietet, sich dauerhaft im Land niederzulassen. Ähnliche Initiativen gibt es auch in anderen afrikanischen Ländern, die damit die Verbindung zur afrikanischen Diaspora stärken und die Rückkehr von Nachfahren ehemaliger Sklaven oder Auswanderer fördern wollen.

  1. Weg: Einbürgerung über Investment mit Abstammung: Personen afrikanischer Herkunft können die Staatsbürgerschaft in 60 Tagen durch eine DNA-Nachweis und eine Investition von 100.000 USD erhalten, um sich mit ihrem Herkunftsland zu verbinden.
  2. Weg: Einbürgerung über Investment ohne Abstammung: Diese Option ermöglicht den Erhalt der Staatsbürgerschaft Sierra Leones in 90 Tagen durch eine Investition von 140.000 USD. Sie richtet sich an Personen, die eine zügige Einbürgerung und wirtschaftliche Chancen suchen.

Zusätzlich können Familienmitglieder in den Antrag aufgenommen werden für einen Beitrag von 10.000 USD pro Angehörigem. Als Angehörige gelten: Kinder unter 18 Jahren, Ehepartner (einschließlich rechtlich anerkannter Zweitpartner), Eltern.

Das Staatsbürgerschaft-Programm Sierra Leones markiert damit einen wichtigen Wandel in der Strategie zur Anziehung ausländischer Investitionen. Mit mehrgleisigen Wegen – einem für finanzielle Investoren und einem für Personen afrikanischer Herkunft – spricht das Programm damit eine breite Zielgruppe an.

„GO-FOR-GOLD“-Programm zur Permanent Residency

Aber nicht nur durch seine Reform des Staatsbürgerschaftsrechts hat Sierra Leone seit einigen Wochen das Scheinwerferlicht auf sich gezogen, sondern auch insbesondere durch sein „GO-FOR-GOLD“-Programm, womit es weltweit ein einzigartiges Angebot zur Permanent Residency ermöglicht hat: So ist es seit Dezember 2024 möglich, in dem Land an der Atlantikküste eine Daueraufenthaltsgenehmigung durch ein substanzielles Goldinvestment zu erhalten. Dieses wird in staatlichen Tresoren aufbewahrt und sollte es aus welchen Gründen auch immer zu einer Ablehnung des Antrages kommen, vollständig zurückgezahlt. Möglichkeiten dazu bestehen wie folgt:

Das Programm bietet drei Investitionsmöglichkeiten, die sich zusammensetzen aus Programmkosten und dem Gold-Investment:

  • Einzelantragsteller: 65.000 USD plus 1 Kilogramm Gold (ca 83.000$ zum Stand der Veröffentlichung)
  • Kernfamilie: 75.000 USD plus 1 Kilogramm Gold
  • Erweiterte Familie: 100.000 USD plus 2 Kilogramm Gold

Sierra Leone wirbt auch hier wie bei der Staatsbürgerschaft mit einem High-Speed-Genehmigungsverfahren: Binnen 40 Tagen soll der Antrag bearbeitet sein. Die Antragsgebühren werden dabei vollständig zurückerstattet, wenn der Antrag abgelehnt wird. Die Beantragung erfolgt vollständig remote und erfordert lediglich grundlegende Unterlagen wie Passkopien und Fotos. Der Antragsprozess ist also absolut einfach.

Bei dem Gold handelt es sich um 99,99 % reines Barren-Gold aus Sierra Leone, das dem LBMA Good Delivery List Standard entspricht. Es wird durch die Zentralbank von Sierra Leone gesichert und für fünf Jahre im staatlichen Zentraldepot hinterlegt. Damit erwirbt man den sofortigen dauerhaften Wohnsitz .

Weitere Vorteile des Programms:

  • Keine Residenzpflicht: Eine physische Anwesenheit in Sierra Leone ist nicht erforderlich.
  • GFG Club-Mitgliedschaft: Zugang zu einem Netzwerk, das Einwohner mit führenden Geschäftsleuten verbindet.
  • Zusätzliche Goldkäufe: Möglichkeit, bis zu 19 zusätzliche Kilogramm Gold zu einem ermäßigten Preis über fünf Jahre zu erwerben.
  • Steuervorteile: Keine nationale Steuerverpflichtung; Steuerwohnsitz-Bescheinigung verfügbar (siehe unten)
  • Bankdienstleistungen: Zugang zu Bankservices außerhalb des Common Reporting Standard (CRS) Rahmens

Eine vereinfachte Einbürgerung unter diesem Programm ist geplant, steht zum aktuellen Zeitpunkt aber noch nicht fest. Es ist aber damit zu rechnen, dass die Schenkung bis zur Differenz zur direkten Staatsbürgerschaft aufgestockt werden muss. Dennoch hat die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung diverse andere Vorzüge, die sich für spezielle Personengruppen durchaus lohnen könnten.

 

Mitgliedschaft im GFG-Club

Als weiterer Vorteil, insbesondere für Interessierte in Gold-Investments ist der GFG-Club. Dieser ist ein exklusives Netzwerk, das Mitgliedern zahlreiche Vorteile bietet, darunter vor allem vergünstigte Goldkäufe, Geschäftsdienstleistungen, VIP-Arrangements und Unterstützung bei der Ansiedlung in Sierra Leone. Er ist darauf ausgerichtet, Investoren zu unterstützen und maximale Vorteile aus ihrem dauerhaften Wohnsitzprogramm zu sichern, der weitaus interessanteste Teil dürfte jedoch der Zugang zum Erwerb von bis zu 19 kg Goldbarren zu vergünstigten Preisen (2% Rabatt vom Marktpreis) in 1-kg-Schritten sein.

Auch Namensänderungen im Schnellverfahren

Und noch einen sehr interessanten Vorteil bietet sowohl die Staatsbürgerschaft, als auch die Permanent Residency. Als Permanent Resident oder Staatsbürger kann der rechtliche Name gegen eine Gebühr von 10.000 USD (Bewerber für das Staatsangehörigkeitsprogramm) bzw. 30.000 USD (Bewerber für Permanent Residency) geändert werden, indem eine eidesstattliche Erklärung bei einem Notar oder einem Amtsträger abgegeben und die Änderung im offiziellen Amtsblatt veröffentlicht wird. Danach lassen sich die persönlichen Dokumente wie Aufenthaltskarte und Steuernummer aktualisieren. Mit diesen Unterlagen können dann neue Bankkonten eröffnet werden und auch als wirtschaftlich Berechtigter eines Unternehmens Firmenkonten unter dem neuen Namen einrichtet werden. Damit ist sogar ein Identitätswechsel im Blitztempo möglich.

Auch ein Steuerwohnsitz ohne Mindestaufenthalt ist möglich

Ferner stellt Sierra Leone für eine Pauschalsteuer von nur 10.000 USD eine Steueransäßigkeitsbescheinigung aus – ganz ohne Mindestaufenthalt. Natürlich bedeutet dies auch keine effektive Besteuerung im Land selbst. An sich hat das Land eine weltweite Residenzbesteuerung, ermöglicht Ausländern aber eine 4-jährige Ausnahme über ein dem Non-Dom-System vergleichbares Verfahren, bei denen nur in Sierra Leone verwertetes Einkommen besteuert wird.  Bei den doch recht wenigen Möglichkeiten ein Steuerzertifikat unter 6 Monaten Aufenthalt zu bekommen kann dies eine spannende Option darstellen.

Wir hoffen, dieser Artikel konnte aufzeigen, dass das neue Staatsbürgerschaftsprogramm in Sierra Leone weit mehr bietet als man auf den ersten Blick vermuten mag und zahlreiche Chancen jenseits der herkömmlichen westlichen Strukturen eröffnet. Der Sierra Leone-Pass wird durch seine Möglichkeiten dadurch nicht nur für Reisende oder Menschen mit Bezug zu Westafrika interessant, sondern auch für Investoren (insb. in Gold) oder für Personen, die nach Anonymität durch eine Namensänderung streben. Welche Motivation auch immer hinter der einzelnen Entscheidung steht: Wir sehen insgesamt in dem neuen Programm vor allem ein erfreuliches Zeichen für die wachsende Bedeutung und Beliebtheit von Citizenship-by-Investment-Programmen auf dem globalen Markt – und es darf erwartet werden, dass mit der Zunahme von erfolgreichen CBI-Programmen weitere Länder nachziehen werden. Uns sind bereits Vorbereitungen in einigen Ländern bekannt, die die Branche revolutionieren könnten!

Wenn Du mehr dem Programm, zur doppelten Staatsbürgerschaft oder weiteren Möglichkeiten zum Erwerb eines Passes durch Investment erfahren möchtest, lass dich von uns beraten. Staatenlos.ch unterstützt dich gerne dabei eine weitere Staatsbürgerschaft, Wohnsitz oder mehr zu bekommen! Schreib uns einfach unverbindlich an!

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