Eine zweite oder mehrere Staatsbürgerschaften sind ohne Frage der goldene Schlüssel zu mehr Reisefreiheit, da sie neue Rechtsräume nicht nur eröffnen, sondern Dich auch zu einem vollwertigen, rechtlich gleichgestellten Teil der Gesellschaft des Landes machen. Doch es muss nicht immer gleich ein neuer Pass sein, wenn es lediglich darum geht, die persönliche Reisefreiheit zu erhöhen. Auch mit Aufenthaltsgenehmigungen in bestimmten Ländern lässt sich die persönliche Mobilität und Reisefreiheit maximieren – ganz ohne Einbürgerung.
Für Inhaber von Schengen-Pässen ist das Thema oft nicht allzu relevant, da europäische Reisepässe zu den reisestärksten weltweit zählen. Doch gerade für Partner, Familienangehörige oder auch Kinder mit schwächeren Pässen kann die zum Teil erheblich geringere Reisefreiheit zur Hürde werden. Über Residency-Programme können sich Personen mit eingeschränkter Passmobilität durch gezielte strategische Ausrichtung aber global deutlich mobiler aufstellen. Besonders spannend wird es mitunter für Familien mit „Pass-Mix“ (z. B. Partner mit EU-Pass, anderer Partner und Kind ohne etc.), da hier Aufenthalts-Strategien die Mobilität harmonisieren können.
Grund genug, dass wir einen detaillierten Blick darauf werfen, wie sich auch ohne Staatsbürgerschaft durch gezielte Aufenthaltsprogramme mehr Reisefreiheit erreichen lässt.
Was viele nicht wissen: Auch mit einer Permanent Residency kannst Du oft vereinfacht reisen – mit Visa on Arrival oder sogar visumsfrei
Viele glauben, dass nur ein starker Reisepass Türen öffnet – doch das stimmt so nur teilweise. Denn was kaum jemand weiß: Schon ein Residency-Titel kann Dir Zugang zu zahlreichen Ländern ohne Visum verschaffen.
Prominentestes Beispiel für die visumsfreie Reise ist sicherlich der Schengenraum. Mit nur einer Daueraufenthaltserlaubnis in einem Schengen-Land eröffnet sich Reisefreiheit in alle 27 Schengen-Länder – soweit erstmal keine Neuigkeit. Die Besonderheit ist aber nun, dass eine Daueraufenthaltsgenehmigung im Schengenraum auch visumsfreie / Visa-on-Arrival-Einreise in 30 weitere Nicht-Schengen-Länder ermöglicht.
Eine Schengen-Daueraufenthaltsgenehmigung ist eines der stärksten Mittel, um die Reisefreiheit zu erhöhen
So schreibt beispielsweise das mexikanische Außenministerium:
„If you are a Permanent Resident of the following countries: Canada, the United States, Japan, the United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland, and any of the countries of the Schengen Area, you do not need a visa to enter Mexico for tourism, business or transit purposes. All individuals in this category are required to present their valid and unexpired Permanent Resident Card along with their passports. Both documents must be valid during your entire stay in Mexico.“ (Quelle)
Diese Passage zeigt exemplarisch, wie wirkungsvoll eine Daueraufenthaltsgenehmigung im Schengenraum auch außerhalb Europas sein kann. Mexiko zählt zu den Ländern, die diesen Status offiziell anerkennen und ihn als ausreichende Grundlage für eine visumsfreie Einreise werten – ganz unabhängig von der eigentlichen Staatsangehörigkeit. Das ist deshalb bemerkenswert, weil hier nicht der Pass, sondern der Aufenthaltstitel als Vertrauensfaktor dient. Wer also beispielsweise einen schwachen Reisepass besitzt, kann durch eine EU-Permanent Residency auf internationaler Ebene deutlich mehr Mobilität erlangen – ohne einen weiteren Pass beantragen zu müssen. Das ist gerade für Inhaber von schwachen Reisepässen ein absolut wertvolles Detailwissen. Die Anerkennung durch Mexiko steht zudem auch stellvertretend für eine globale Entwicklung, denn Mexiko ist bei weitem nicht das einzige Land, das sich in seinen Einreiseregelungen auf einen anerkannte Aufenthaltsstatus und nicht ausschließlich auf Staatsbürgerschaften beruft.
Ähnlich verhält es sich zum Beispiel in Jamaika, auch hier wird explizit für bestimmte Visumsklassen und Nationalitäten lediglich ein Aufenthaltstitel neben der Staatsbürgerschaft verlangt: „providing they have a USA, Canada, UK or Schengen Visa“ (Quelle). Du kannst also zB die Reisefreiheit eines Vanuatu-Passes noch wesentlich aufwerten wenn Du ihn mit einen Golden Visa in zB Lettland kombinierst!
Diese Länder akzeptieren eine Schengen-Residency für die vereinfachte Einreise
Zu den weiteren Ländern, die eine erleichterte Einreise mit EU-Daueraufenthaltsgenehmigung genehmigen, gehören: Albanien, Antigua und Barbuda, Bahamas, Belarus, Belize, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kolumbien, Kroatien, Zypern, El Salvador, Georgien, Haiti, Honduras, Irland, Jamaika, Mexiko, Moldau, Montenegro, Nicaragua, Oman, Peru, Philippinen, Katar, Rumänien, Saudi-Arabien, Sao Tome und Principe, Serbien, Singapur und die Türkei.
Also ein durchaus interessantes Paket an Destinationen, die sich mit einer einzigen Permanent Residency im Schengenraum zur visumsfreien Einreise realisieren lassen. Dabei ist es auch kein Hexenwerk, eine entsprechende Aufenthaltsgenehmigung in der EU zu erhalten. Einen ausführlichen Artikel zu den EU Golden Visa-Optionen im Vergleich haben wir bereits veröffentlicht.
Auch im Fokus: Golfstaaten (GCC)
Recht ähnlich verhält es sich in der Golfregion. Alle sechs GCC-Länder funktionieren grob sehr ähnlich wie der Schengenraum – in der Regel werden keine Visa benötigt, wenn man in einem der Länder ansässig ist. Dazu zählen: VAE, Oman, Katar, Saudi-Arabien, Kuwait und Bahrain. Aufenthaltsprogramme im Nahen Osten – am beliebtesten sind darunter in der Regel die VAE oder Katar – sind damit längst mehr als nur lokale Investorenmodelle. Sie eröffnen Inhabern nicht nur einen Wohnsitz in den besonders steuergünstigen Ländern der arabischen Welt, sondern verschaffen auch visumfreien oder vereinfachten Zugang zu zahlreichen weiteren Staaten in der Region. Wer etwa eine Residency in den VAE besitzt, profitiert auch in Ländern wie Jordanien oder Ägypten von einer visumsfreien Einreise. Ähnlich wie beim Schengenraum gilt: Auch in anderen Teilen der Welt, wie beispielsweise Asien oder Afrika – etwa Malaysia, Indonesien oder Südafrika – wird dieser Status zunehmend anerkannt. So wird ein Aufenthaltstitel im Nahen Osten zu einem echten Schlüssel für Mobilität. Die Golden Visa der Golfstaaten führen zwar in der Regel nie zu einer Staatsbürgerschaft, sind aber dennoch wegen ihrer weitgehenden Steuerfreiheit und der großen Anzahl an visumsfreier Einreise interessant.
Für Ländersammler besonders interessant und auch einer der Gründe warum Christoph damals ein VAE-Visum beantragt hat: zahlreiche sehr schwierig zu besuchende Staaten wie Afghanistan und Eritrea haben Konsulate in Dubai, bei denen man als VAE-Resident berechtigt ist ein Visum für die entsprechenden Länder zu beantragen. Zwar gibt es entsprechende Konsulate auch in Deutschland – die Beantragung vor Ort in Dubai ist meist aber wesentlich unkomplizierter und effizienter. So hat die Aufenthaltsgenehmigung einen weiteren großen Vorteil, selbst wenn technisch noch ein Visum benötigt wird.
Residency ist nicht gleich Residency – Unterschiede in den Golfstaaten
Wer eine Residency in den VAE besitzt, erhält vereinfachte Einreise in 20 weitere Länder: Armenien, Aserbaidschan, Georgien, Indonesien, Japan, Jordanien, Kirgisistan, Malaysia, Malediven, Mauritius, Montenegro, Marokko, Nepal, Philippinen, Serbien, Seychellen, Singapur, Sri Lanka, Tansania und Thailand.
Mit dem speziellen saudi-arabischen Premium-Residency-Programm erhältst Du sogar vereinfachte Einreise in 60 Länder – darunter jede Menge hochkarätige Destinationen: Albanien, Angola, Bahrain, Barbados, Weißrussland, Bosnien u. Herzegowina, Botswana, Cookinseln, Dominica, Ecuador, Ägypten, El Salvador, Gambia, Georgien, Guatemala, Haiti, Honduras, Hongkong, Iran, Jordanien, Kasachstan, Kenia, Kiribati, Kosovo, Kuwait, Kirgisistan, Libanon, Malaysia, Mauritius, Mikronesien, Marokko, Mosambik, Neuseeland, Nicaragua, Niue, Oman, Palästina, Panama, Philippinen, Katar, Samoa, Seychellen, Singapur, Südafrika, Südkorea, St. Kitts und Nevis, St. Vincent und die Grenadinen, Suriname, Tadschikistan, Thailand, Tunesien, Turks- und Caicosinseln, Türkei, Ukraine, VAE, Vereinigtes Königreich, Usbekistan, Vanuatu und Sambia.
Das Premium Residency-Programm kannst Du für 100.000 SAR (ca. 22.000 Euro) jährlich erhalten.
Und wer sich in Katar mit einem Daueraufenthalt niederlässt, bspw. durch das Katar Investorenprogramm (mit einer Investitionssumme von rund 170.000 Euro), kann in 25 Ländern vereinfacht einreisen: Brasilien, Dominica, Ecuador, Äthiopien, Indonesien, Jordanien, Kenia, Kuwait, Laos, Malaysia, Malediven, Mauritius, Marokko, Nepal, Oman, Palau, Samoa, Serbien, Seychellen, Singapur, Sri Lanka, Thailand, Tunesien und die Türkei.
Kanada: Aufenthaltstitel mit globaler Wirkung
Auch ein kanadischer Permanent Residency-Aufenthaltstitel bietet weit mehr als nur ein Leben nördlich der US-amerikanischen Grenze. Inhaber profitieren von beeindruckender Mobilität – beeindruckend auch deswegen, da ein kanadischer Permanent Residency-Status in der Regel vergleichsweise einfach zu erlangen ist. In Nordamerika ermöglicht er visumfreies oder vereinfachtes Reisen nach Mexiko und häufig auch in Teile der Karibik. Viele mittel- und südamerikanische Länder gewähren ebenfalls erleichterten Zugang. Darüber hinaus erkennen Staaten in Asien (wie Südkorea oder die Vereinigten Arabischen Emirate) und sogar einige afrikanische Länder den kanadischen Permanent Residency-Status als vertrauenswürdig an, was die Einreise massiv vereinfacht. Damit wird auch ein Aufenthaltstitel in Kanada zu einem mächtigen Instrument globaler Bewegungsfreiheit für Menschen mit schwächeren Pässen.
Typische Wege zu einem kanadischen Daueraufenthalt sind das klassische Arbeitsvisum, das bei gesuchten Berufen ein entsprechendes Visum noch vor Einreise ermöglicht – das heißt: Man hat die Chance, eine Daueraufenthaltsgenehmigung zu erhalten, ohne vorher jemals Kanada betreten zu haben. Es gibt aber auch verschiedene Investorenprogramme wie bspw. das Quebec Investor Visa oder das kanadische Start-Up-Visa.
Wie weitreichend die Reisefreiheit mit einem kanadischen Aufenthalt ist, zeigt sich anhand der visumsfreien bzw. Visa-on-Arrival Länder: Anguilla, Aruba, Bahamas, Belize, Bermuda, Bonaire, British Virgin Islands, Cayman Islands, Costa Rica, Kuba, Curaçao, Dominikanische Republik, El Salvador, Georgien, Guatemala, Honduras, Jamaika, Kosovo, Mexiko, Nicaragua, Panama, Peru, Katar, Saba, Saint Pierre und Miquelon, Singapur, Sint Eustatius, Sint Maarten, Südkorea, Taiwan.
USA – Als Green Card-Inhaber zu vereinfachter Einreise in vielen Ländern
Zur Einreise in die USA haben wir ebenfalls schon ausführlich berichtet, denn: Noch nie war es so einfach, legal in die USA einzuwandern. Nicht zuletzt deshalb helfen wir Dir auch ganz konkret bei Deinem Visum für die USA. Wer sich für einen dauerhaften Aufenthalt in den USA entscheidet, profitiert ebenfalls von erleichterter oder sogar visumsfreier Einreise in zahlreiche Länder weltweit. Mit der Green Card geht jedoch ein entscheidender Punkt einher: die Besteuerung des weltweiten Einkommens. Wer also lediglich auf die Reisevorteile einer US-Aufenthaltsgenehmigung abzielt, sollte wissen, dass damit automatisch die amerikanische Steuerpflicht greift – es sei denn, man plant adäquat und hat es nicht auf Reisefreiheit abgesehen. Denn dann ist es durchaus möglich, in den USA zu leben, ohne direkt zur Green Card zu greifen. Sprich uns dazu einfach an. Auch, wenn es um dein E-1, E-2 oder EB-5 Immigrant Investor Visa geht. E1/E-2 führt eben nicht zur automatischen Steuerpflicht wenn man unter einem halben Jahr da ist und den Substancial Presence Test vermeidet.
Visumsfreie oder Visa-on-Arrival-Länder mit einer US-Green Card: Albanien, Anguilla, Antigua und Barbuda, Aruba, Bahamas, Bahrain, Belize, Bermuda, Bonaire, Bosnien und Herzegowina, Kanada, Cayman Islands, Chile, Costa Rica, Curacao, Dominikanische Republik, El Salvador, Georgien, Guatemala, Honduras, Jamaika, Kosovo, Mexiko, Nicaragua, Panama, Peru, Katar, Singapur, St. Maarten, Südkorea, Taiwan, Turks- und Caicosinseln.
Auch Großbritannien kann visumsfreie Einreise ermöglichen
Auch ein Aufenthaltstitel im Vereinigten Königreich kann Dir weitreichenden Zugriff auf verschiedene Länder verschaffen. Inhaber einer Permanent Residency aus dem UK profitieren bei der Einreise in mehrere Länder im Nahen Osten, in Afrika und Teilen Asiens von erleichterten Bedingungen – darunter etwa visumfreier Zugang oder vereinfachte elektronische Einreiseverfahren wie etwa eTA, anstelle eines umfassenden Visums. Besonders auffällig ist die wachsende Akzeptanz britischer Aufenthaltstitel als „Vertrauensdokument“ in Ländern mit restriktiver Visapolitik. Damit wird ein UK-Residency-Status weit mehr als nur ein Zugang zum britischen Alltag.
Zu den weltweiten Zielen mit vereinfachter Einreise durch eine UK-Permanent Residency gehören: Albanien, Anguilla, Aruba, Australien, Bahrain, Kanada, Curaçao, Dominikanische Republik, Fidschi, Georgien, Gibraltar, Indonesien, Jamaika, Kenia, Malaysia, Malediven, Montenegro, Nordmazedonien, Panama, Seychellen, Sri Lanka, Sint Maarten, Taiwan
Deine Aufenthaltsgenehmigung kann auch ein Investment zur Staatsbürgerschaft sein
Aufenthaltsgenehmigungen sind aber nicht nur für die Erweiterung der Reisefreiheit interessant. Viele Aufenthalte eröffnen einen Weg zur Staatsbürgerschaft, mit der sich wiederum noch ganz andere Vorteile ergeben. Es gilt aber die Programme der Länder genau zu verstehen und den individuellen Bedürfnissen anzupassen. So führt ein Aufenthalt in den Golfstaaten nahezu nie zur Staatsbürgerschaft, eröffnet aber den Zugang zu steuerlich interessanten Regionen. Bei einem EU- oder USA-Pass ist es im Prinzip genau anders herum: hohe Steuern bei einem vergleichsweise einfachen Weg zur Staatsbürgerschaft. In den seltensten Fällen löst eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung hingegen überhaupt eine Steuerpflicht auf, wenn der Aufenthalt unter einem halben Jahr ist: dies ist nur bei Immigrant Visas in den USA und zB einer Permanent Residency in Brasilien der Fall, sonst aber eher unüblich.
In vielen Fällen ist eine Residency also der erste Schritt – aber nicht der letzte. Wer langfristig denkt, nutzt Aufenthaltsprogramme strategisch, um später eine Staatsbürgerschaft zu erhalten. Andere hingegen meiden bewusst neue Pässe (z. B. wegen Steuerpflicht) und setzen lieber auf Residency-only. Entscheidend ist: Beide Wege können enorme Reisefreiheit schaffen – je nach Lebensmodell. Für europäische Staatsbürger ist das nicht unbedingt relevant- für ihre Lebenspartner und deren Familien oder Freunde aus Ländern mit schwachen Pässen aber sehr wohl. Deswegen zöger nicht sie über diese Möglichkeiten zu informieren!
Wie immer gilt: Es gibt kein One-Fits-It-All
Damit Du die für Dich passende Aufenthaltserlaubnis oder Staatsbürgerschaft findest, beraten wir Dich individuell und kompetent. Seit über 10 Jahren sind wir nun auf diesem Gebiet tätig – und begleiten täglich Menschen auf ihrem Weg zu mehr Freiheit und Selbstbestimmung. Gerne unterstützen wir Dich auch bei allen weiteren Fragen rund ums steuerfreie Leben, internationale Firmenstrukturen und globale Diversifikation. Sprich uns einfach an – wir helfen Dir gerne.
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