Staatenlos-Aufenthaltsort: Las Penitas Poneloya, Nicaragua
In Bolivien kam mir 2014 die Erkenntnis. Um luxuriös zu leben, braucht man kein Vermögen. Man muss weder Filmstar, Musiksternchen, Fussballprofi oder Bestseller-Autor sein, um sein Leben in Luxus zu genießen. Noch muss man hart arbeitender Unternehmer, Angestellter oder Selbstständiger sein.
Man muss lediglich die Vorteile einer globalisierten Welt so gut wie möglich ausnutzen.
Das kannst auch Du! Geo-Arbitrage heißt das Zauberwort dazu.
In der Tat reicht für ein Luxusleben in manchen Ländern dieser Welt die Sozialhilfe mancher anderen Länder völlig aus. Während dies nicht erstrebenswert ist, so lassen sich solche Summen aktiv und passiv doch ohne großen Aufwand schnell erreichen. Wer in seiner Anfangszeit der Internationalisierung nicht auf Luxus verzichten will, hat großartige Möglichkeiten in vielen tollen Ländern durch Geo-Arbitrage.
Mit Geo-Arbitrage gut und günstig leben
So schreibt ein Staatenloser diese Zeilen gerade vom Pazifikstrand Nicaraguas, der sich 20m zu seine linken befindet. Der Pool befindet sich 2m zur rechten und ein riesiges Glas Frucht-Smothie wenige Zentimeter vor ihm. Letzterer kostet knapp 2$ – Strand, Sand, Meer und atemberaubende Sonnenuntergänge sind umsonst. Schlafen kann man hier für 5$ die Nacht, Essen für 2-3$. Alles in allem ein Ziel, in dem man schwerlich mehr als 15$ am Tag ausgeben kann, dabei aber sich aber recht luxuriös an einer Vielzahl von Getränken (Cocktails 1$), Essen und Aktivitäten laben kann. Zum Beispiel Surfen auf massiven Wellen…
Das ist längst nicht nur in Nicaragua möglich. Geo-Arbitrage funktioniert in einer Vielzahl von Zielen mit vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten. Zum Beispiel in Bolivien beim eingangs erwähnten Beispiel. Da saß ich also im besten Restaurant der bolivianischen Haupstadt Sucre, bedient von überaus zuvorkommenden Kellnern. Vor mir eine große Platte feinstem Chateaubriand-Steaks mit noch riesigerer Beilage an Gemüse und Saucen. Zusätzlich ein feiner Rotwein aus dem südlichen Argentinien. Die Rechnung: umgerechnet 6€. Dafür bekommt man in Deutschland nicht mal mehr sein McMenü bei McDonalds.
Geo-Arbitrage ist natürlich auch an anderen Orten möglich, die sich weit über Nicaragua und Bolivien herausstrecken
Auch in Asien und Afrika gibt es an manchen Orten eine unglaublich hohe Lebensqualität relativ zum Preis den man dafür zahlen muss. Hinzu kommt oft hohe Sicherheit relativ zum Landesdurchschnitt, freundliche, offene Menschen und oft eine Vielzahl von Aktivitäten eingebettet in wunderschöne Landschaften. Mieten sind sehr billig und wer für sich selbst kocht wird sich manchmal fragen, ob er überhaupt etwas ausgegeben hat. Je stärker die Währung ist, in der man seine Brötchen verdient, desto besser. Schweizer Franken, Norwegische Kronen oder derzeit auch der US-Dollar sind dabei zu empfehlen. Den Euro hingegen sollte man meiden, wenn man die Möglichkeit dazu hat.
Dank Geo-Arbitrage ein Heer von Mitarbeitern aufbauen
Doch dank Geo-Arbitrage muss man nicht unbedingt selber Kochen. Was in Deutschland selbst für die sehr gut verdienende oberere Mittelschicht undenkbar ist, kann durch Geo-Arbitrage Standard sein. Statt vielleicht nur einer hin und wieder kommenden Putzfrau, hat man eine dauerhafte Haushälterin, die sich um alles kümmert – inklusive bester Mahlzeiten. Zusätzliche Gärtner, Sicherheitskräfte oder Hausmeister je nach eigenen Wünschen gar nicht mit einbezogen. Selbst wenn man diese sehr gut bezahlt, zahlt man weniger als die Reinigung der eigenen Wäsche in Deutschland.
Geo-Arbitrage funktioniert ebenfalls wunderbar, wenn man andere Dinge auslagern möchte. Nervige Recherchen, noch nervigere Tabellen-Eingaben oder einfach alle Dinge, auf die man selbst keine Lust hat kann man mit wenigen Mausklicks ans andere Ende der Welt befördern. Dank Zeitunterschieden ist die Arbeit, sobald man wieder aufgestanden ist, vermutlich schon erledigt. Für alles zahlt man auf manch Plattformen wie Fiverr lediglich 5$ – viel Geld für manche Nationalitäten für Arbeiten, die mit geringem Qualifikationsniveau erledigt werden können.
Schnell kann man sich so ein Heer an outgesourcten Mitarbeitern rund um die Welt schaffen, die für einen arbeiten während man schläft.
Manch clevere Angestellte nutzen dies bereits jetzt aus und lagen Teile oder gar ihren ganzen Job aus, sitzen ihre Zeit im Internet ab, verdienen ihr Geld und produzieren trotzdem beste Ergebnisse – und keiner merkt es. Nur manchmal wie in diesem Beispiel eines amerikanischen Software-Entwicklers, der seine Arbeit von Dienstleistern in China machen ließ.
Geschäftsideen mit Geo-Arbitrage
Aus Geo-Arbitrage können sogar Geschäftsideen entstehen. Ein beliebtes Beispiel stammt vom US-Ökonomen Israel Kirzner. So sind Hühnerfüße etwa ein Abfallprodukt in Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern, aber begehrte Speise in China. Ein findiger Unternehmer, der brasilianische Banker Sergio Rial, begann sie nach China zu importieren und machte damit ein Vermögen. Wer aufmerksam Angebot und Nachfrage diverser, meist kulturell unterschiedlich geprägter Länder vergleicht, der kann mittels Geo-Arbitrage oft sehr gute Geschäftschancen ausmachen.
Geo-Arbitrage ist das Ausnutzen von Preisunterschieden zwischen verschiedenen Ländern.
Als Staatenloser ist man weltweit flexibel und sollte dies entsprechend ausnutzen. Selbstverständlich kann es gute Gründe geben an teuren Orten wie Singapur, London oder Zürich zu leben. Doch für viele, die ihre Internationalisierung gerade erst starten, ist dies meist unerschwinglich. Durch Geo-Arbitrage sind sie in der Lage bereits von Anfang an mit wenig Geld – und damit wenig Zeitaufwand – ein ansprechendes Leben in dem Luxus zu führen, den sie selbst mögen.
Wie betreibst Du Geo-Arbitrage? Was sind die besten Orte um spottgünstig, aber sehr gut zu leben?
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