Dies ist ein Gastbeitrag von unserem Community-Mitglied Inga. Mehr Informationen zu Inga findest Du am Ende dieses Artikels.
1.) Golden Quarter zum Wohnen
Du reist in ein fernes Land, in dem Du noch nie warst und möchtest in einer sicheren Gegend unterkommen? Dann solltest Du Dir eine Unterkunft im „Golden Quarter“ aussuchen. Was ist das „Golden Quarter“? In jeder größeren Stadt, egal wo auf der Welt, gibt es 5 Sterne Hotels von Ketten wie Sheraton, Hilton oder Four Seasons. Wenn dein Reisebudget diese Hotels nicht hergeben kann, kannst Du dich dennoch
an diesen orientieren. Sheraton zum Beispiel würde seine Hotels niemals in Distrikte mit schwacher Infrastruktur bauen, also kannst Du in diesem Viertel beruhigt nach Airbnbs, Hotels und Hostels suchen.
2.) Wohne nicht höher als im 4. Stock.
Schöner Ausblick, großes Bett oder weg von der Straße? Nach welchen Faktoren wählst Du dein Hotelzimmer aus? Wahrscheinlich nicht danach, wie hoch eine Feuerwehrdrehleiter ist, oder? Wenn es in deinem Hotel brennen sollte, kann es sein, dass die Feuerwehr dich mit
ihrer Drehleiter nicht mehr erreicht, wenn Du höher als im 4. Stock untergebracht bist. Und wenn Du doch nicht auf den Traumausblick über die Skyline verzichten möchtest? Dann solltest Du wissen, wo die Notausgänge sind, und dich vorher versichert haben, dass diese auch wirklich benutzbar und nicht abgeschlossen sind. Wenn Du Dir unsicher bist, frage einfach das Hotelpersonal nach den Feuertreppen und gehe diese einmal mit ihnen ab.
3.) Achtung Bag-Snatching
Was ist eigentlich Bag-Snatching und wie kann man sich dagegen wehren? Bag-Snatching bedeutet, dass Diebe auf einem Motorroller an Dir vorbeifahren und Dir deine Tasche entreißen. Das ist nicht nur ärgerlich, wenn deine Wertsachen weg sind, sondern kann sehr gefährlich werden, wenn Du dich in deinem Rucksackgurt verhedderst und hinter dem Roller hergeschleift wirst.
Prävention dagegen ist sehr einfach: Sei draußen immer aufmerksam und trage deine Handtasche oder deinen Rucksack immer nur an einem Gurt und zwar auf der Seite, die von der Straße abgewandt ist. Lasse immer mindestens einen Meter Abstand zwischen Dir und der Straße, sodass die Diebe dich nicht erreichen können. Sollte Dir doch jemand deine Tasche entreißen, befreie dich so schnell wie möglich aus den Gurten, damit Du nicht hinter dem Roller her geschleift wirst. Trage deine wichtigen Wertsachen immer dicht am Körper, sodass Du diese noch
hast, wenn Dir dein Rucksack entrissen wird.
4.) Carjacking
Carjacking bezeichnet die Entwendung eines Fahrzeugs unter Androhung von Gewalt im Beisein des Besitzers. Bedeutet, der Räuber reißt die Tür auf, wenn Du an der Ampel stehst, bittet dich aus dem Auto, meist unter Vorhaltung einer Waffe, und
fährt mit deinem Fahrzeug davon. Was kann man dagegen tun? Verriegele immer deine Türen und mache die Fenster besonders an der Ampel hoch. Halte immer mindestens eine Fahrzeuglänge Abstand vom vor Dir fahrenden Fahrzeug, damit Du flüchten kannst, sollte jemand versuchen, deine Tür zu öffnen. Wenn man weiß, dass die Gegend gefährlich sein könnte, bietet es sich an, nicht selbst zu fahren. Dann sollte man einfach auf einen lokalen Fahrer zurückgreifen und vor Fahrtantritt einen Tagespreis verhandeln.
5.) Habe einen (Stadt-) Plan!
Gerade für Solo-Reisende ist dieser Tipp wichtig: Sage niemals, dass Du alleine unterwegs bist, oder nicht weißt, wo Du hin musst. Selbst wenn Du dich verlaufen haben solltest, sehe immer so aus, als ob Du weißt, wo Du hin willst. Wenn Du planlos bist, steuere auf ein Cafe oder Hotel zu und frage drinnen an der Rezeption nach dem Weg.
Erzähle Fremden nie, in welchem Hotel Du untergebracht bist, damit Dir diese nicht auflauern können. Wenn Du alleine reist, sage, dass Du mit Freunden oder einer Gruppe unterwegs bist, um Kriminelle abzuschrecken. Wenn Du dich belästigt oder verfolgt fühlst, hole Hilfe beispielsweise in einem Hoteloder Tankstelle. Diese wissen meistens, wie sie damit umgehen müssen.
(6.) Wertsachen verdecken
Mit der großen Kamera um den Hals, dem iPhone Pro Max in der Gesäßtasche und einem dicken Portemonnaie bist Du leichte Beute für Diebe. Trage deine Wertsachen immer da, wo Du sie sehen kannst oder Kontrolle über diese hast. Gerade hochpreisige Elektrogeräte wie Kameras o.ä. sollten immer verdeckt in einer unauffälligen Tasche getragen werden. Bauchtaschen oder Brustbeutel, die man unter dem Shirt oder in der Hose tragen kann, sind besonders geeignet für Wertsachen wie Pass oder Kreditkarten. Gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern sollte man sich überlegen, ob man Schmuckgegenstände wie Uhren oder Handtaschen zuhause oder im Hotel lässt. Auch reicht es meistens, eine Passkopie bei sich zu tragen und den Reisepass im Hotelsafe zu lassen.
7.) Passe dich kleidungstechnisch an
Ist in heißen Ländern Badehose und Sport-BH das passende Outfit für die City-Tour? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Gerade bei Kleidung gilt meistens: Mehr ist mehr. Wenn Du Dir nicht sicher bist, wie der „Dresscode“ in einem Land ist, bist Du mit langer Hose und Langarmhemd immer auf der sicheren Seite. Orientiere dich an der Kleidung, welche die Einheimischen (nicht andere Touristen) auf der Straße tragen und passe dich daran an. In vielen Ländern sind Shorts und Tank Tops kein Problem. Doch beispielsweise im arabischen Raum, an religiösen
Stätten oder in gehobenen Restaurants sind kurze Hosen und Flip-Flops
unangebracht.
Je besser Du dich in eine Umgebung einblenden kannst, desto weniger Blicke ziehst Du auf dich und wirst weniger schnell Opfer von Kriminalität. Als Blondine kann ich Dir garantieren, dass Menschen dich anstarren werden. Deshalb reise ich meistens im „Business Casual“. Jeans und Bluse gelten in jeder Kultur als respektvolle Kleidung und die Elephant Pants kann ich mir dann immer noch zulegen, wenn es angebracht ist.
8.) Kenne die Regeln
Keine Gesetze zu brechen, klingt erst einmal einleuchtend. Doch nur weil etwas daheim erlaubt ist, ist es nicht in einem anderen Land legal. In Thailand zum Beispiel sind Haftstrafen auf den Besitz von E-Zigaretten ausgesetzt. In Saudi Arabien ist
Alkohol verboten, usw. Nur weil es gemacht wird (wie z.B. ohne Helm Motorrad fahren), heißt es auch noch lange nicht, dass es legal oder sinnvoll ist. Solltest Du „erwischt“ werden, kann eine Diskussion mit den Polizisten die Situation meistens eher verschlimmern als verbessern. Bleibe immer höflich und ruhig. Geldstrafe zu bezahlen, wenn man sich sicher ist, dass man nichts falsch gemacht hat, ist bitter, aber kann oft weiteren Ärger ersparen. Wenn Du Dir nicht ganz sicher bist, z.B. bis wann man im Meer baden darf, frage nach, besonders wenn Du sonst keine Einheimischen siehst, die das machen, was Du machst.
9.) Meetings im Café am Rande der Welt?!
Viele digitale Nomaden arbeiten gerne im Café. Ich persönlich vermeide dies. Erstens möchte ich nicht, dass das ganze Land weiß, was ich für einen Laptop habe. Zweitens bearbeite ich oft sensible Daten von Kunden. Diese finden das wahrscheinlich nicht so lustig, wenn der lokale Barista diese Infos jetzt auch hat. Drittens ist es sehr einfach, unverschlüsselte Daten über WLAN abzufischen. Viertens finden die meisten Cafés es auch gar nicht cool, dass ein Tisch über Stunden blockiert ist, weil ein Ausländer sich den Platz im Coworking-Space sparen wollte.
Suche lieber nach Bibliotheken, Coworking Spaces oder großen Airbnbs mit Schreibtisch, damit Du mit deinem Laptop auch wirklich willkommen bist und Du deine Privatsphäre schützen kannst. Verwende immer, wenn Du nicht zuhause bist, einen VPN, um Kriminellen das Leben schwerer zu machen.
10.) Versicherungen
Ein langweiliges Thema zum Schluss? Bleib kurz dran, es ist wichtig: Besonders wenn Du auf Reisen etwas erleben willst, ist die richtige Krankenversicherung relevant. Nicht jede Versicherung deckt z.B. Tauchunfälle, Bergrettungen oder den Aufenthalt in Krisengebieten ab. Die richtige Reisekrankenversicherung ist elementar und kostet nicht viel. Auch eine private Haftpflichtversicherung zahlt bei Schäden und schützt vor Ärger. Zum Beispiel die Rahmenverträge von Staatenlos und Grenzenlos Sicher für Krankenversicherung und Haftpflicht
Haben Dir diese Tipps gefallen? Ich hoffe, sie waren hilfreich für deine nächste Reise. Ich wünsche Dir viel Spaß auf deinen Trips um die Welt. Bei Fragen, schreibe mir einfach eine Mail an [email protected]
Zur Autorin:
Inga Faust ist Gründerin und Sicherheitsmanagerin von FOXPEDITION medical & protection. Sie ist ehemalige Polizistin, hat einen Master in Sicherheitsmanagement und promoviert derzeit in Terrorismusabwehr. Mit ihrer Firma FOXPEDITION bietet sie Travel Risk Management für Firmen, NGOs und Family Offices an.
Wenn immer auf dem Laufenden bleiben willst, melde dich hier zum Newsletter an:
https://foxpedition.ck.page/newsletter
Folge Inga auch auf:
– Instagram: https://www.instagram.com/inga_faust/
– LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/inga-faust/
– Facebook: https://www.facebook.com/inga.faust.1/
– Tiktok: https://www.tiktok.com/@ingafaust
– Twitter: https://x.com/IngaFaust18329
Wenn Du dich für Sicherheit interessierst, folge auch Ingas Podcast “The Safety Huddle” bei YouTube und Spotify:
– https://www.youtube.com/@FOXPEDITION
– https://podcasters.spotify.com/pod/show/foxpedition
Dir hat unser Blogartikel gefallen?
Unterstütze uns mit einem Erwerb unserer Produkte und Dienstleistungen. Oder baue Dir ein passives Einkommen mit ihrer Weiterempfehlung als Affiliate auf! Und vergiss nicht auf Christophs Reiseblog christoph.today vorbei zu schauen!
Videokurs Staatenlos Geheimwissen
Lerne alles, was Du für ein Perpetual Travel Leben wissen musst.
Kurs anschauen