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Die Welt neigt sich dem Ende des Bankgeheimnisses entgegen. Zumindest die Offshore-Welt. Nur noch knapp 3 Wochen und der automatische Informationsaustausch tritt für die ersten Staaten in Kraft. Bankdaten werden fortan weltweit ausgetauscht. Wie das alles genau funktioniert, darum ging es im letzten Beitrag.

Heute wollen wir einmal ein wenig die Hintergründe dieses Abkommens beleuchten. Geht es hier wirklich nur um den Stopp von Steuerflüchtlingen? Ist eine verschwenderische Regierung auf globale Überwachung aller Bürger aus? Oder ist das nur die halbe Wahrheit?

Während sich die Rolle der Staaten, insbesonde jene der OECD, in der Ausgestaltung des Common Reporting Standard nicht leugnen oder herunterspielen lässt, so sollte man auch beachten, wie sich das Abkommen auf andere Interessen auswirkt. Zwei davon sind besonders zu nennen: die Vereinigten Staaten von Amerika und die Großkonzerne.

Warum Staaten Informationen austauschen wollen

Aber gehen wir erst auf das offensichtliche Beispiel der Staaten dieser Welt ein. Hier lassen sich zahlreiche Gründe finden, warum Staaten die Steuerflucht ihrer Bürger verhindern wollen. Staaten verschulden sich rund um den Globus schließlich immer mehr und können einheimische Steuerzahler nicht bis zur offenen Rebellion besteuern. Sich deshalb diejenigen vorzunehmen, die ihre Aktivitäten ins Ausland verlagern, ist der naheliegende Schritt.

Im Grunde genommen geht es dabei um Protektionismus. Andere Länder könnten ja vom abgewanderten Kapital profitieren, was im nationalen Interesse zu vermeiden ist. Legal bleiben dem deutschen Staaten dabei kaum Möglichkeiten, an die Summen seiner Bürger im Ausland heranzukommen. Da kann noch so viel Kavallerie angedroht werden – eine Pfändung oder Enteignung von Vermögen eines Deutschen in einem anderen Staat ist längst nicht so einfach durchführbar wie auf deutschem Territorium. Hält man sich vor Augen wie ein Offshore-Land in seiner Reputation durch so eine Pfändung aus rein steuerlicher Sicht leiden würde – viele würden ihr Geld abziehen und in einer anderen Jurisdiktion parken, stellen die Offshore-Gesetzgeber sicher, dass das Geld auf den Offshore-Konten auch tatsächlich sicher ist. Schließlich wollen die ressourcenlosen Inseln ihren bescheidenen Wohlstand durch Finanzdienstleistungen nicht verlieren. Vom Kokusnuss-Export kann heute keiner mehr leben.

Ein Einfrieren oder gar Pfändung von Offshore-Konten ist allenfalls eine Möglichkeit bei terroristischen und kriminellen Vereinigungen. Auf ein legitim genutztes Offshore-Konto hat kein ausländischer Staat Zugriff. Zugriff hat er nur auf den Kontoinhaber.

Und darum geht es letztlich: mit Abkommen zum automatischen Informationsaustausch wie dem CRS soll eine Drohkulisse aufgebaut werden. Während der Staat zwar nicht ans sichere Geld seiner cleveren Bürger dran kommt, kann er sie versuchen von der Nutzung dieser Möglichkeiten abzuhalten. Einerseits kann er versuchen Auslandsaktivitäten gesetzlich einzuschränken, wie es durch Wegzugsbesteuerung, erweitert beschränkte Steuerpflicht und vieles mehr längst der Fall ist. Auslandskonten per se zu verbieten ist aber eine zu harte Maßnahme, die wohl eher zum Gegenteil des Intendierten führen würde und in einem vereinigten Europa und einer globalisierten Welt kaum durchzusetzen wäre.

Andererseits kann er legitime Aktivitäten erlauben, solange ihm dadurch nicht “geschadet” wird. Seine sich von der Steuerpflicht durch Auswanderung entziehende Bürger kann er nicht kontrollieren. Entweder er verwandelt sich in ein offensichtlich totalitäres System und verhindert Emigration. Oder er führt nach dem Vorbild der USA eine Besteuerung auf das Welteinkommen ein. Letzteres macht aber keinen Sinn, wenn er keine Ahnung über die finanzielle Situation seiner Auslandsbürger hat und diese ihr Geld leicht verstecken können.

Hier spielt der automatische Informationsaustausch eine sehr wichtige Rolle, deren Folgen man nicht unterschätzen sollte. Sämtlichen Steuerzahlern soll jeglicher Anreiz zur Steuerflucht im Keim unterdrückt werden. Steuerhinterziehung mag seit jeher strafbar gewesen sein, ließ sich bisher aber relativ leicht vertuschen. Durch die Drohkulisse eines automatischen Informationsaustausch ist damit nun Schluss. Nicht versteuerte Konten werden über kurz oder lang auffliegen. Von Regierungen und ihren Propaganda-Organen wird dabei gerne der Eindruck erweckt, dass der automatische Informationsaustausch allumfassend ist. Wie wir im letzten Beitrag gesehen und in diesem noch sehen werden, ist dies weit von der Wahrheit entfernt. Aber der durchschnittliche Bürger wird sich nun ja hüten sein Geld im Ausland anzulegen. Und zwar nicht nur der, der Steuern hinterziehen. sondern auch der, der seine Steuern auf Auslandskonten pflichtgetreu abführen wollte. Schließlich gibt es einige “positive” Gründe Auslandskonten zu benutzen wie Vorteile durch höhere Zinsen, besseren Marktzugang oder einigen mehr.

Obwohl sich gesetzesmäßig nichts für diesen braven Steuerzahler geändert hat, steht er durch den automatischen Informationsaustausch plötzlich unter Generalverdacht. Seine Konto-Daten werden weitergegeben – schließlich könnte er ein potentieller Steuerhinterzieher sein. Konten im Ausland zu eröffnen – durch den neuen CRS-Standard nochmals mit neuen Hürden verbunden, soll so zu kompliziert oder riskant scheinen, dass es sich in irgendeiner Hinsicht lohnt. Bei der Angst des Durchschnittsbürger vor dem Arm des Staates bleibt er lieber in Deutschland und akzeptiert die Nachteile eines deutschen Kontos (oder der Besteuerung, falls er seine Steuern “optimieren” wollte). Im Gefängnis möchte keiner landen – da zahlt man lieber Steuern (oder ist naiv wie Uli Hoeneß und Boris Becker). Das Geld wird also letztlich in Deutschland investiert – Protektionismus auf dem Umweg.

Es geht noch viel schlimmer: Beispiel USA

Freilich sollte man den CRS auch im Zeitverlauf betrachten. Ist er schließlich nur ein Mittel um noch mehr Steuern aus den Untertanen zu schröpfen. Wie wir gesehen haben ist sein Hauptzweck, deutsche Bürger von der Kapitalflucht ins Ausland abzuhalten, weil er dort wegen ebenfalls erwähnter Gründe kaum an deren Geld dran kommt. Ruft man sich vor Augen, dass 45% des deutschen Steueraufkommens von nur 5% der Bevölkerung getragen werden bzw. noch extremer 15% von 1 % der Bevölkerung, so ist es in seinem nationalen Interesse die Hauptträger der Steuerlast ja nicht entkommen zu lassen.

Leider bleiben im – wie diskutiert – kaum Möglichkeiten, die Steuerlast seiner auswandernden Bürger einzubehalten. Steigen die Steuern im Inland, werden potentiell noch mehr Leute auswandern. Gibt es gar Beschränkungen, werden sich gerade die Reichen so schnell zu retten versuchen wie sie können. Vor diesem Hintergrund sollte man die Einführung eines automatischen Informationsaustausches vor allem als Vorbereitung betrachten. Als ersten Schritt zur Extrahierung von Steuern aus ausgewanderten Bürgern. Eine Besteuerung auf das weltweite Einkommen wie die USA, was die meisten reichen Auswanderer wohl bereitwillig zahlen würden. Schließlich haben sie noch zu viele Interessen in Deutschland, als dass sie dort nie mals mehr hin wolten. Oder schlimmer: dass bei der nicht zu unterschätzenden geopolitischen (in diesem Fall wirtschaftlichen) Macht Deutschlands sie auch schnell von ihren Ländern wegen Steuervergehen ausgeliefert werden.

Ob solch weltweite Besteuerung kommt ist hypothetisch, aber liegt im Bereich des Möglichen. Staatenlos rechnet ziemlich sicher damit, dass dies, wahrscheinlich EU-weit um dem ganzen mehr Durchsetzungskraft zu verleihen, in den nächsten 3-6 Jahren Realität wird. Grüne und linke Bundestagsabgeordnete fordern dies etwa schon seit Jahren.

In diesem Fall bleibt weltweit Steuerpflichtigen als letzter Ausweg die Aufgabe der Staatsbürgerschaft und die Erlangung einer neuen. Die Königsdisiziplin der Flaggentheorie und die Vollendung der Staatenlosigkeit. Weltweit versklavt an seinem Heimatstaat, kann eine andere Staatsbürgerschaft die Rettung sein. Oft freilich nur, wenn man sie bereits erlangt hat oder sich im Protess dazu befindet.

Warum zeigt das Beispiel der zweiten großen Interesse hinter dem Informationsaustausch – den USA. Die besteuern ihre Staatsbürger schon seit Jahren auf Welteinkommen (wenn auch mit einer Minimalgrenze, unter der man bereits sehr komfortabel leben kann, aber eben durch Bürokratie belästigt wird). Weil eine jährlich neue Rekordzahl von US-Amerikanern ihre Staatsbürgerschaft aufgibt, ist die letzten 5 Jahre die Ausbürgerung sehr viel schwieriger geworden. Mittlerweile muss man sich einen Kreuzverhör von Beamten stellen, eine hohe Gebühr von 2350$ zahlen und läuft zudem Gefahr, nie mehr in die USA einreisen zu dürfen. Damit verbunden üben die USA ihre geopolitische Macht aus, um beliebte Staaten für den Kauf zweiter Staatsbürgerschaften unter Druck zu setzen. Im Fall der beliebten Option St. Kitts und Nevis etwa sind bereits die ehemligeVisafreiheit für die USA, Kanada und UK wieder weggefallen.

Aber es geht noch weiter. Der automatische Informationsaustausch ist alles andere als das Ende. Ein neues Gesetz der USA zielt darauf ab, sämtlichen Bürgern mit Steuerschulden über 50.000 bei der IRS den Pass zu entziehen bzw. ungültig zu machen. Wohl gemerkt: die Staatsbürgerschaft bleibt, nur der Pass ist weg. Das Perfide daran: ohne Pass lebt es sich auch als Auslandsamerikaner in der heutigen Welt schlecht. Wer auch wegen der vielen Restriktionen sich keine zweite Staatsbürgerschaft rechtzeitig gesichert hat, wird in den nächsten paar Monaten nach Gültigkeit des Gesetzes in arge Bedrängnis kommen.

Bisher fühlten sich manche Steuerverweigerer nämlich sicher, indem sie einfach nicht in die USA zurückkehrten. Ohne Pass ist damit Schluss. Wenn sie Glück haben, können sie in ihrem Aufenthaltsland bleiben, sind aber am Reisen ins Ausland effektiv gehindert. Wenn sie Pech haben, werden sie ihre Aufenthaltserlaubnis verlieren. Falls sie nicht automatisch in die USA abgeschoben werden, bleibt ihnen ohne gültigen Pass nur die Rückkehr in ihr Heimatland. Und am Flughafen wartet schon die IRS mit den Handschellen und verknackt den Steuersünder. Bittere Realität, die in kurzer Zeit vielen Auslands-Amis zusetzen wird, die nicht mit einer zweiten Staatsbürgerschaft vorgesorgt haben. Und dies alles im Zuge eines automatischen Informationsaustausches – in diesem Fall aber dem völlig anderem FATCA-System.

Führt man sich diese aktuellen Entwicklungen ins Auge, kann man sich über das CRS-Abkommen mit seinen vielen Schlupflöchern und Ausweichländern, auf die ich noch eingehen werde, fast freuen. Wäre da nicht die nicht unwahrscheinliche Möglichkeit, dass sich genau dieser Prozess in Zukunft auch für uns wiederholt. Da ist das Ende der Abgeltungssteuer – wie es jetzt ebenfalls im Zusammenhang mit dem Abkommen diskutiert wird, noch ziemlich harmlos.

Gerade deshalb möchte ich Dir an dieser Stelle empfehlen das Thema Zweite Staatsbürgerschaft – so wenig Nutzen gegenwärtig darin auch besteht – nicht zu vergessen. Im Fall des Falles ist es eine unersetzbare Versicherung vor der Leibeigenschaft gegenüber Deinem Heimatland. Und glücklicherweise kann dir Staatenlos helfen, eine zweite Staatsbürgerschaft zu bekommen. Exklusiv vermittele ich ein Programm für im Vergleich zu anderen Optionen sehr geringen Zeitaufwand wie auch Preis, das Dir bereits nach 2 Jahren die Möglichkeit zur Einbürgerung in einer großen, aufstrebenden, vorteilhaften Jurisdiktion bietet (keine Insel, überhaupt nicht für Offshore bekannt) und womit Du trotzdem in Deutschland leben bleiben kannst fürs Erste. Schließlich macht eine zweite Staatsbürgerschaft auch bei anderen Eventualitäten Sinn. Falls Du mehr wissen möchtest, schreibe mich einfach an. Oder warte, bis ich bald mehr über diese einzigartige Möglichkeit schreibe – die im übrigen offiziell und legal ist (nachlesbar in den Einwanderungsbestimmungen des Ziellandes).

Warum und wie sind die USA eine Steueroase?

Jetzt aber erst zurück zum Beispiel der USA. Du fragst Dich vielleicht, welches Interesse die USA am automatischen Informationsaustausch haben, wenn sie bereits seit Jahren erfolgreich das FATCA-System implementiert haben. Du fragst es Dich vielleicht besonders, weil Du weißt, dass FATCA viel weitreichender ist als der CSR und kaum Ausweichmöglichkeiten bietet. Warum also ein Interesse am Informationsaustausch?

Schaust Du Dir die Liste der bisher 91 Unterzeichnerstaaten des CSR an, fällt Dir sicher auf, dass alle großen und wichtigen Nationen der Welt dabei sind, Außer? Du weißt es bereits: die USA sind nicht am Informationsaustausch beteiligt. Sie haben schließlich FATCA. Aber während sie mit FATCA weltweit über die Konten ihrer Staatsbürger Bescheid wissen, heißt es noch lange nicht, dass sie selbst die Daten der Ausländer mit Auslandskonten in den USA weitergeben. Der Info-Austausch ist auf wenige Ausnahmen nur einseitig.

Was heißt das konkret? Naja, der Verdacht liegt nahe, dass sich die USA selbst als Steueroase positionieren. Und in der Tat sind sie das bereits, wenn man das absolute steuerfreie Kapital weltweit betrachtet. Offshore-Unternehmen in der USA, etwa in Delaware, sind hochbeliebt und bieten bei richtiger Gestaltung auch Steuerfreiheit (ob es für Dich interessant ist, später kurz). Ihre großen Banken sind weltweit ebenso ins Offshore-Business verwickelt wie zahlreiche andere Anbieter der Offshore-Industrie. Und gegen offshore haben die USA ja nichts. Sie haben nur etwas gegen andere Offshore-Standorte, die mit ihnen in Wettbewerb treten. Ihre Macht haben sie eingesetzt um diese Länder unter Druck zu setzen, das Abkommen zu unterschreiben. Schließlich hängt am von der USA kontrollierten Dollar immer noch das weltweite Finanzsystem. Sich dem zu wiedersetzen, wäre für fast jeden Offshore-Staat absolut tödlich. Ganz ohne Angriffskrieg. Ohne jedes Erbarmens für ihre eigenen Staatsbürger in Steuerangelegenheiten also, halten sie für Ausländer die Arme weit geöffnet. Die USA sind die größte Steueroase weltweit – und fast niemand merkt es.

Geschickt haben die USA das Thema Informationsaustausch angeschoben und durch ihre Erfahrungen mit FATCA für Best Practices für eine schnellere Umsetzung gesorgt. Rein aus Nächstenliebe? Nein. Schließlich bringt die Beseitigung des Bankgeheimnisses in allen wichtigen Offshore-Jurisdiktionen weltweit – außer bei ihnen selbst (mit Ausnahmen) – einen unschätzbaren Standortvorteil. Zwar geben sie etwa Daten von Privatkonten nach Deutschland weiter, von Firmenkonten aber nicht. Viel cleverer kann man sich seiner Offshore-Konkurrenz nicht entledigen, die in Zukunft ihr Geschäft wohl mit legalen Lösungen für meine geneigten Leser fristen müssen, setzen sie nicht auf den Zerstörer ihres bisherigen Geschäftsmodells. Eine Veränderung, die viele (zum Glück muss ich sagen) aus dem Markt katapultieren wird, weil es nicht mehr rentabel ist. Darauf werde ich aber nochmal gesondert eingehen.

Die USA haben sich in letzter Instanz also fast zu einem Monopolisten aufgeschwungen, das als einziges Land der Welt effektive Steuerhinterziehung für Ausländer ermöglicht. Schließlich werden Daten von Offshore-Gesellschaften und Geschäftskonten nicht weitergegeben. Das alles unter dem Vorwand maßgeblich den Common Reporting Standard unterstützt zu haben und dem Schein, die strengsten globalen Besteuerungsgesetze zu haben, die aber eben nur für ihre eigenen Bürger gelten. Eigentlich ein Schritt, zu denen man die Vereinigten Staaten von Amerika nur gratulieren kann, wären nicht so viele unheilvolle Nebenfolgen damit verbunden, mit denen wir uns noch beschäftigen. Besser als sinnlose Kriege ist diese Strategie aber allemal. Während sie die kleinen, unabhängigen Finanzplätze ausgeschaltet haben, haben sie ihre Beziehungen in das für Offshore weitgehend uninteressante Europa nur noch verbessert. Ganz in ihrem Interesse.

Warum auch Großkonzerne vom CRS profitieren

Die Strategie der USA kann man als geglückte Anwendung eines ökomischen Begriffes sehen, der “Regulatory Capture”. Das bringt uns direkt zum dritten Profiteur des automatischen Informationsaustausches – den Großkonzernen.

Ich habe nichts per se gegen Großkonzerne, aber Größe birgt Probleme. Insbesondere Probleme für den Wettbewerb. Ohne abschweifen zu wollen – in einem freien Markt wären Großunternehmen kein großes Problem. Wenn es sie denn überhaupt geben würde. Neue Wettbewerber können die Großkonzerne immer wieder herausfordern, und Marktanteile streitig machen. Bis auf den für den Endkunden in der Regel vorteilhaften Unterbietungswettbewerb, den Großkonzerne dank größerem Kapital in der Regel für sich entscheiden, bleiben ihm im freien Markt kaum Möglichkeiten kleine Mitbewerber auszuschalten, durch die nach einiger Zeit durchaus eine Gefahr drohen könnte.

Aber einen freien Markt gibt es natürlich nirgendwo. Gerade in einer Demokratie entscheiden Stimmen, die an den Meistbietenden verschachert werden. Lobbyisten tun

Politikern und Politiker tun Lobbyisten einen Gefallen. Das ist natürlich stark vereinfacht, letztlich aber wie unser demokratisches System funktioniert. Lobbyisten freilich kann sich nicht jeder leisten. Zumindest nicht gut bezahlte Heere von Lobbyisten, die alle wichtigen Institutionen der globalen Demokratie belagern. Das können nur Großkonzerne. Und die nutzen natürlich die Gunst der Stunde, endlich ihren Mitbewerbern zusetzen zu können. Selbst wenn sie selbst unter neuen Regulierungen leiden, so machen sie doch auch den Mitbewerbern das Leben schwer oder zerstören ihn gar sofort. Schließlich haben sie das Kapital und damit den längeren Atem. Oder haben bereits längst ein Quasi-Monopol durch zu hohe Markthürden erreicht, die sie selbst gewollt haben. Ihre Mittel sind alles, was im politökonomischen Mainstream als wichtig erachtet wird und gerne auch gerade in Deutschland eingeführt wird. Der Mindestlohn und die damit verbundenen Berichtspflichten ist so ein gutes Beispiel. Leicht für Großkonzerne zu implementieren, während kleine Unternehmen die Ressourcen fehlen. Wie den Mindestlohn gibt es unzählige weitere Beispiele, etwa Intellektuelles Eigentum und Patente.

Und es gibt das Beispiel der Besteuerung. Während tausende von Unternehmer sich bei extrem hohen Steuersätzen zu Tode schuften, zahlen Apple, Google und Co. in Luxemburg 1,5%. Immer noch viel bei ihren Umsätzen natürlich – aber ein Klacks im Vergleich. Das soll nicht heißen, dass sie mehr bezahlen sollen. Von mir aus sollen sie gar keine Steuern zahlen müssen. Aber im gleichen Atemzug sollte kein Unternehmen mehr Steuern zahlen müssen. Zum Glück eine denkbare Möglichkeit, die Du durch ein staatenloses Business erreichen kannst!

Wenn sie nicht gleich mit einer korrupten Regierung einen Deal aushandeln, nutzen sie die unübersichtlichen Steuersysteme, die sie selbst promotet haben. Während sie sich die Wirtschaftsberatungsfirmen leisten können, die die (selbst ermöglichten) Schlupflöcher zu benutzen, ist der Kleinunternehmer mit seinem Wald-und-Wiesen-Steuerberater hilflos. Was ihm als Steueroptimierung verkauft wird ist ein schlechter Witz in Hinblick auf das, was Großkonzernen geboten wird.

Besonders pervers in dieser Hinsicht sind all die Milliardäre, die Steuergerechtigkeit fordern, selbst aber weder Kapital- noch Einkommenssteuer zahlen. Das wird wie im jüngsten Fall von Mark Zuckerberg dann als 45-Milliarden-Spende verkauft, während es ihm in der Realität satte Steuervorteile ermöglicht (Anmerkung: ich gönne es ihm. Er kann das Geld deutlich besser zur Lösung von Problemen einsetzen als jeder Staat es könnte). Auf Heuchelei muss man nichtsdestotrotz hinweisen. Ein Milliardär wie George Soros mag soviel er will von Steuergerechtigkeit schwadronieren, am Ende zementiert er damit nur seine Machtposition (ihm gönne ich es nicht).

Politische Verwirrungen

Leiden tun die jungen Macher, die den Unternehmen in seinen Fonds gefährlich werden könnten. Leiden tun alle Unternehmer, die keine Millionen auf dem Konto haben. Sie zahlen die Rechnung für die Mega-Reichen. Und werden immer weiter reguliert, immer weiter gegängelt, immer weiter besteuert und merken es nichtmal, ja stimmen noch im Chor mit Stimmvolk und Politikheuchlern mit ein. Aber bevor ich zum Ende dieses langes Artikels emotional werde, muss noch eine abschließende Bemerkung erlaubt sein: die politische Linke hat in meinen Augen durchweg die richtige Analyse der nationalen und globalen Herausforderungen, zieht aber völlig falsche Schlüsse. Statt Gründe bekämpen sie lieber Symptome. Und mit ihrem Glauben an den Staat gehen sie genau in die falsche Richtung und machen alles schlimmer. Sie sorgen für mehr Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Armut auf der Welt, während sie es der einzigen Lösung – den freieren Märkten, dem bedingugslosen Wettbewerb – in die Schuhe schieben. Die Linken unserer Tage sind die Steigbügelhalter der Milliardäre und Großkonzerne, die sie vorgeben mit Vermögenssteuern und Streiks bekämpfen zu können.

Aber genug des politischen Exkurses. Die Zusammenhänge können diverse libertäre Autoren viel besser erklären. Als Staatenloser sehe ich es aber auch als meine Aufgabe, diese Zusammenhänge in meinen Blog mit einfließen zu lassen, ohne dass Du durch diesen sehr langen Artikel bisher vielleicht einen konkreten Nutzen hattest.

Mit dem wollen wir jetzt aber ganz kurz aufhören, ehe wir ihn woanders vertiefen. Warum kein Offshore-Unternehmen in den USA anmelden?

Es ist tatsächlich eine Option. Es kann für viele Sinn machen. Aber die meisten Gründungsagenturen verschweigen essentielle Informationen.

Keine Transaktionen auf dem Gebiet der USA oder mit in Amerika lebenden Personen möglich bei Steuerfreiheit (und die USA haben durchaus Potential das zu überwachen)
Verschweigen der Tatsache, dass ein sehr kompliziertes FBAR-Formular (FATCA-Vorschrift) ausgefüllt werden muss (wenn mehr als 10.000 auf ausländischen Konten gehalten)
Für das FBAR-Formular muss eine Steuernnummer beantragt werden, auch wenn das Unternehmen als steuerfrei gilt.
Die Steuerfreiheit ist von der konkreten Struktur abhängig
Kurzfristige Änderungen der Gesetze betreffend Unternehmen sind die Regel in vielen Bundesstaaten, nicht die Ausnahme

Während US-Limiteds oft mit verlockenden Preisen und Vorteilen locken, sollte man sich genau anschauen, was man wählt. Die angesprochenen Punkte sind nicht zwingend schlimm, können aber für unangenehmes Erstaunen sorgen, wenn man sie nicht erwartet hat. Für manche Strukturen würde selbst ich ein US-Unternehmen empfehlen. Hals über Kopf sich auf die USA zu stürzen, weil sie eine undurchdringbare Steueroase geworden sind, möchte ich Dir aber von abraten, bis ich mich in einem anderen Artikel ausführlicher dem Thema US-Unternehmen gewidmet habe.

Erst einmal steht aber der nächste Artikel über die Schlupflöcher des CRS-Abkommes an. Ich habe bereits 35 gezählt – und Du wirst sehen, wie Großkonzerne doch sehr von ihnen bevorzugt werden, während Du als Kleinunternehmer kaum Chancen hast von ihnen zu profitieren. Daher kann ich Dir nur raten: Handeln statt meckern!

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